Die Idee liegt nahe: Ein jedes Fahrzeug besitzt eine Lichtmaschine, die durch den Betrieb des Motors auch Strom erzeugt. Dadurch erscheint es möglich, mithilfe des Fahrzeuges Strom zu erzeugen und dank der integrierten Autobatterie darauf zurückzugreifen.
Ist es möglich, das Auto als Stromspeicher zu nutzen?
Diese Frage muss mit zwei Antworten versehen werden. Ja, es ist theoretisch möglich, das Auto als einen Stromspeicher zu nutzen. Nein, es ist keineswegs sinnvoll, auf diese Methode zurückzugreifen. Tatsächlich laufen Sie sogar Gefahr, sich unwissentlich strafbar zu machen, wenn Sie Ihr Fahrzeug lediglich zur Stromerzeugung betreiben. Ausnahmen können dabei E-Auto bilden, doch auch sie eignen sich nur bedingt als Stromspeicher-Ersatz.
Das Auto als Stromspeicher – wie sinnvoll ist das?
Fahrzeuge besitzen eine Lichtmaschine an Bord, die im Betrieb des Motors Strom erzeugen kann. Diese ist jedoch keine effiziente Methode zur Stromerzeugung. Ihr Daseinszweck dient der Versorgung des Fahrzeuges mit der notwendigen Elektrizität, die der Motor für eine Zündung braucht oder um seine Scheinwerfer betreiben zu können.
Eine Lichtmaschine in der Form, wie man sie in typischen Fahrzeugen findet, kann unter den besten Bedingungen maximal 2 Kilowatt Strom erzeugen. Realistisch erreichen Sie diese Menge jedoch gar nicht, wenn das Fahrzeug nur mit einer niedrigen Umdrehungszahl im Stand läuft.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass der Strom als Gleichstrom vorliegt, wenn er in der Lichtmaschine erzeugt wird. Damit er also andere Geräte aufladen kann, muss er in Wechselstrom umgewandelt werden. Von der ohnehin schon geringen Strommenge kommt es dabei zu sogenannten Wandlungsverlusten, wodurch noch weniger der gewünschten Energie im Endgerät angelangt.
Zusätzlich sind Motoren durch die Autohersteller nicht darauf ausgelegt, über eine lange Zeit in der Einfahrt angelassen zu werden. Weiterer Strom wird dabei zur Kühlung des Motors aufgewendet, im schlimmsten Fall könnte sich eine andauernde Nutzung sogar schädlich für das Fahrzeug auswirken.
Es lohnt sich daher weder aus wirtschaftlichen noch umwelttechnischen, das Auto als Stromspeicher zu nutzen. In einer Notfallsituation, wenn der Betrieb von überlebenswichtigen Maschinen wie Beatmungsgeräten oder Vergleichbarem auf dem Spiel steht, könnten Sie jedoch vorübergehend auf das Fahrzeug zurückgreifen.
Eine Powerstation als Stromspeicher erzielt jedoch stets ein besseres Ergebnis. Ähnliches gilt für separate Notstromaggregate, die als Generatoren mit Brennstoffen direkt zur Stromerzeugung betrieben werden. Da hierbei nicht der Betrieb eines Motors im Vordergrund steht, sondern die Erzeugung von Strom, kann wesentlich mehr und längerfristiger Energie bereitgestellt werden.
Das Auto als Stromspeicher – Musik der Zukunft?
Insbesondere bei der fortschreitenden Menge an E-Autos, die sich zurzeit auf dem Markt befinden, wird die Möglichkeit genannt, das E-Auto gleichzeitig als Stromspeicher im Haus einzusetzen. Nach bisherigem technischem Stand ist die Nutzung eines Elektroautos als Stromspeicher jedoch nicht dauerhaft wünschenswert. Die wichtigste Ursache dafür liegt in der Lebensdauer der integrierten Batteriezellen begründet.
Autohersteller erteilen eine gewisse Garantie auf die Laufzeit ihrer Fahrzeuge, die an gewisse Ladezyklen des Wagens geknüpft sind. Würde das E-Auto als Stromspeicher genutzt, käme es zu viel häufigeren Ladungen und Entladungen, als dies im normalen Verkehrsbetrieb zu erwarten wäre. Obwohl es daher technisch möglich wäre, E-Autos zu integrieren, dürfte dies nicht mit bereits erhältlichen Modellen auf dem Markt geschehen.
Die Nutzung von Powerstationen als separate Stromspeicher für Ihr Zuhause ist daher wesentlich erschwinglicher und nachhaltiger als das eigene E-Auto für diesen Zweck zu verschleißen. Zumal im Markt der Powerstationen wesentlich größere und flexiblere Stromspeicher verfügbar sind.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Können E-Auto als Stromspeicher dienen?
E-Autos stellen eine Ausnahme unter den erhältlichen Fahrzeugen dar, da sie bereits darauf ausgelegt sind, einen wesentlich größeren Stromspeicher im Fahrzeug zu besitzen. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass sie sich als Haushaltsstromspeicher eignen. E-Autos sind auf dem heutigen technischen Standard nicht dafür gedacht, eine solche Aufgabe zu erfüllen.
Theoretisch könnten die Weichen gestellt werden, das hätte jedoch für die Lebensdauer der entsprechenden Stromspeicher Konsequenzen und könnte zu einer schnelleren Abnutzung führen. In der Realität ist der Gebrauch daher ein teures Vergnügen, denn neue Akkueinheiten für E-Autos müssen mit fünfstelligen Preisen ausgetauscht werden.
Einige Fahrzeuge bieten jedoch die Möglichkeit, über eine Steckdose im Fahrzeug einzelne Geräte mit Strom zu versorgen. Diese Form der Aufladung kann insbesondere bei kleineren Geräten helfen, größere lassen sich mit der Leistung des Autospeichers nicht aufladen.
Warum ist es verboten, das Auto als Stromspeicher zu nutzen?
Um mit Ihrem Fahrzeug Strom erzeugen zu können, der sich in der Autobatterie oder angeschlossenen Geräten sammelt, muss der Motor laufen. Der Betrieb von Kraftfahrzeugen zu anderen Zwecken als dem Einsatz im Straßenverkehr wird jedoch ausdrücklich von der Straßenverkehrsordnung, genauer § 30 Absatz 1 StVO untersagt, um Geruchs- und Lärmbelästigungen sowie Schäden an der Umwelt entgegenzuwirken.
Ein Bußgeld in Höhe von bis zu 80 Euro zuzüglich Verwaltungsgebühren kann die Folge sein. Gibt es also keinen unabwendbaren Grund wie die Notversorgung überlebenswichtiger Geräte, sollten Sie auf andere Stromspeicher zurückgreifen.