Wie schnell muss die Reaktionszeit eines guten Monitors also sein?
Wer mit seinem Monitor ein gutes Gaming-Ergebnis erzielen will, sollte eine Reaktionszeit von 1 ms oder niedriger anstreben. Um Ghosting zu vermeiden, genügt bereits eine Reaktionszeit von 5 ms. Da heutige Bildschirme typischerweise Reaktionszeiten von unter 10 ms besitzen, sind alle Modelle für Office-Arbeiten oder das Surfen im Weg ausreichend.Unterschiedliche Reaktionszeiten – unterschiedliche Messverfahren
Nicht jeder Farbwechsel von Pixeln ist identisch und daher lässt sich auch die Reaktionszeit von Bildschirmen nach unterschiedlichen Verfahren angeben. Am gängigsten hat sich bei Herstellern die Angabe in der sogenannten Grey to Grey Time (GTG) durchgesetzt. Das liegt daran, dass der Farbwechsel zwischen zwei Grautönen für einen Pixel viel länger dauert als der Wechsel zwischen Schwarz und Weiß, der mit Black to White Time (BTW) bezeichnet wird. Die BTW-Reaktionszeit wird manches Mal auch Rise-And-Fall-Reaktionszeit betitelt. In der Realität kommt der Wechsel von Schwarz zu Weiß auf Bildschirmen beinahe nicht vor, wenn man das Ein- oder Ausschalten der Monitore außen vorlässt. In der Regel werden sämtliche Inhalte als Abstufungen dargestellt. Beim GTG-Messverfahren werden die etwa 256 verschiedenen Graustufen, über die ein LCD-Panel verfügt, durchgeschaltet. Von diesen Messergebnissen wird schließlich Durchschnittswert gebildet, der auch schließlich von den Herstellern bei ihren Produkten angegeben wird. Eine Angabe von 1 ms (GTG) steht dabei immer für eine schnellere Reaktionszeit als die Angabe 1 ms (BTW), da ein Pixel länger für einen Wechsel von Grau in ein anderes Grau benötigt als von Schwarz zu Weiß.Reaktionszeit ist nicht gleich Bildaktualisierungsrate
Oft wird die Reaktionszeit ebenso mit der Bildaktualisierungsrate verwechselt. Diese wird in Hertz (Hz) gemessen und gibt an, wie viele Bilder pro Sekunde von dem Gerät wiedergeben werden können. Je größer dieser Wert ausfällt, desto flüssiger wird die Bildwiedergabe und üblicherweise gehen höhere Bildwiederholungsraten auch mit schnelleren Reaktionszeiten einher. Dennoch sind diese Begriffe seine Synonyme. Ein guter Gaming-Monitor sollte daher nicht nur über eine gute Reaktionszeit verfügen, sondern auch eine entsprechend hohe Bildaktualisierungsrate besitzen, um Effekten wie Ghosting vorzubeugen. Um Ghosting zu vermeiden, muss die Reaktionszeit eines Bildschirms hoch genug sein, dass die Pixel selbst passend zum Wechsel des Frames anpassen konnten.Wie schnell sollte die Reaktionszeit meines Monitors ausfallen?
Das hängt von dem gewünschten Verwendungszweck ab. Die meisten erhältlichen LCD-Monitore bieten ohnehin eine Reaktionszeit von 10 Millisekunden oder weniger an. Wer mit dem Monitor nur im Web surft oder Arbeiten erledigt, der braucht sich, um die Reaktionszeit nicht zu scheren. Anders sieht es jedoch aus, wenn man Bild- und Videodateien am Computer bearbeiten will oder Games genießen möchte – in diesem Fall sind Reaktionszeiten von 5 ms oder weniger empfehlenswert. Bildschirm-Reaktionszeiten von 1 ms oder geringer sind am besten für Gaming geeignet, da somit auch der Einfluss auf den Input-Lag des Monitors gering ausfällt. Darum verwundert es nicht, dass viele Gaming-Monitore mit Reaktionszeiten von 0,5 ms bis 5 ms angeboten werden.Wie wirkt sich eine schnelle Reaktionszeit auf das Gaming aus?
In erster Linie sorgen schnelle Reaktionszeiten für die Wiedergabe von flüssigen Bewegungsabläufen auf dem Bildschirm. Es kommt somit zu weniger unerfreulichen „Rucklern“ oder „Bildaussetzern“, wie man sie von älteren Bildschirmmodellen kennt. Vor allem FPS-lastige Spiele profitieren von einer niedrigen Reaktionszeit. Versucht man diese Titel auf Bildschirmen mit Zeiten von 5 ms oder höher zu spielen, so wird die Bilddarstellung bei schnellen Bewegungen verzerrt und unscharf. Diesen lästigen Effekt nennt man Ghosting.FAQ
Worin liegt der Unterschied von Reaktionszeit und Input-Lag?
Die Reaktionszeit gibt an, wie lange Pixel auf dem Bildschirm benötigen, um ihre Farbe zu variieren. Das kann Auswirkungen auf den Input-Lag haben, wenn diese Zeit hoch ausfällt, da somit auch Veränderungen wie z.B. abgegebene Schüsse in Videospielen eine gewisse Zeit brauchen, um von den Pixeln dargestellt werden zu können.Der Input-Lag hingegen gibt an, wie lange eine Eingabe durch zum Beispiel die Maus benötigt, um auf dem Bildschirm gesehen zu werden. Es besteht also eine Verbindung zwischen den beiden, man darf sie jedoch nicht gleichsetzen.
Ist die MPRT-Zeit ebenso ein Messverfahren der Reaktionszeit?
Häufig können bei Monitorherstellern auch MPRT-Reaktionszeiten gefunden werden, diese haben jedoch nichts mit den Pixel-Reaktionszeiten zu tun und dürfen nicht miteinander verwechselt werden. Die MPRT-Reaktionszeit sagt nämlich aus, wie lange ein Pixel nach der Aktivierung benötigt, um nicht mehr sichtbar zu sein und dieser Wert ist stark an die Bildwiederholungsfrequenz des Monitors gekoppelt.
Wie kann man die Reaktionszeit eines Monitors verbessern?
Einige Monitormodelle verfügen über eine sogenannte Overdrive-Funktion, die die wahrgenommenen Pixel-Reaktionszeiten verbessern kann. Bei einer hohen Einstellung von Overdrive erhöht sich jedoch die Gefahr, dass Ghosting auftreten kann.Dennoch ist diese Technologie eine sehr gute Methode, die gefühlten Reaktionszeiten zu verbessern. Die meisten modernen Gaming-Monitore mit VA- oder IPS-Panel haben dabei ab Werk eine integrierte Overdrive-Funktion.