Der Computer ist plötzlich damit überfordert eine einzelne Datei zu öffnen, neue Tabs benötigen ewig, um zu laden und Spieletitel lassen sich nicht mehr flüssig genießen. Wird der eigene PC langsamer, stört das in allen Bereichen, in denen man sich von dem Gerät die nötige Leistung erhofft.
Wie also lässt sich der PC wieder beschleunigen?
Ein schneller Blick auf den verfügbaren Speicherplatz des Computers verrät, ob das Problem hier liegt. Haben sich Dateien im Papierkorb, Cache-Speicher oder auf dem Download gesammelt, schränkt das die Geschwindigkeit des PCs ein.
Genügen Reinigungsprogramme und das Ausmisten nicht, um den Computer zu beschleunigen, muss das Problem tiefergehend angegangen werden.
# Lösung 1: Dateien ausmisten
Wer kennt das nicht? Man hat „mal eben schnell“ etwas gesucht, heruntergeladen und entpackt, um die Programme benutzen zu können. Die Installationsdateien oder WinRar-Archive bleiben danach vergessen im Download-Ordner.
Oder man hat im Ausmisten zwar Dinge in den Papierkorb geschoben, diesen jedoch nicht geleert, um die Dateien endgültig zu bereinigen. Womöglich hat man sich auch viele Filme und Serien über Streamingdienste angesehen und einigen Cache im Browserverlauf angesammelt, ohne es zu merken.
Wenn der Computer langsamer geworden ist, sollten daher diese Verdächtigen überprüft werden. In vielen Fällen lässt sich das Problem mit der Geschwindigkeit bereits durch zurückgewonnen Speicherplatz lösen.
Das ist vor allem bei SSD-Festplatten der Fall, wenn diese einen gewissen Füllstand erreicht haben. Hersteller empfehlen bis zu 20 % dieser Festplatten ungenutzt zu lassen, damit von der hohen Geschwindigkeit der Datenträger optimal profitiert werden kann.
Hierbei können auch Reinigungsprogramme wie beispielsweise GlaryUtilities für Anwender sehr hilfreich sein. Ein einziger Tastendrück genügt und das Programm überprüft den Computer auf eine Vielzahl von Problemen wie etwa temporäre Dateien, die einer Löschung bedürfen.
Für Privatanwender ist dieses Programm kostenlos online verfügbar, aber auch viele weitere Reinigungssoftwares lassen sich online aufspüren. Wer nicht auf solche Hilfsprogramme zurückgreifen möchte, kann unter Windows im Explorer nach %temp% suchen oder den Temp Ordner öffnen.
Nach sorgfältiger Prüfung können die dortigen Dateien gelöscht werden.
In IOS finden sich temporäre Dateien im Finder unter /Library/Caches.
# Lösung 2: Entstaubung nötig?
Elektronische Geräte, zu denen nun einmal auch Computer gehören, ziehen Staub an. Kleinere Staubmengen sind unbedenklich und viele gute Lüfter besitzen Filter, die weniger Schmutz in das Gehäuse eindringen lassen.
Völlig verhindern, dass Staub sich im Inneren des Rechners sammelt, kann man jedoch nicht. Besonders gern sammelt sich Staub am Lüfter, der den PC kühlen soll.
Ab einem gewissen Punkt kann der Lüfter nicht mehr mit der notwendigen Leistung arbeiten und so reguliert der Computer die Prozesse automatisch so, dass die Hardware nicht droht zu überhitzen. Will man also die ursprüngliche Leistung eines Computers zurückerholen, müssen Lüfter und etwaige Innenbereiche vom Staub gesäubert werden.
Das sollte am besten mit feinen Bürsten, Wattestäbchen oder einem behutsamen Druckluftkompressor geschehen. Auch Staubtücher können bei vorsichtiger in Betracht kommen.
Auf keinen Fall jedoch sollte ein Staubsauger in das Innere des Computers gehalten werden, um über Computer-Bestandteile wie das Mainboard gefahren zu werden. Damit riskiert man Beschädigungen an den Bauteilen und im schlimmsten Fall, dass der eigene Computer nicht mehr funktionsfähig ist.
# Lösung 3: Updates sorgen für flüssigere Abläufe
Ja, es kann lästig sein. Updates werden häufig angeboten und man will nicht immer den Computer herunterfahren, um ihn das nächste Update ziehen zu lassen.
Dennoch sollte man von Zeit zu Zeit über seinen Schatten springen und dem Rechner erlauben, seine Updates zu ziehen, da so auch Hardware und Software durch neuere Technologien besser aufeinander abgestimmt werden.
# Lösung 4: Autostart entmüllen
Starten zu viele Programme zugleich mit dem Betriebssystem, verlängert das nicht nur die Bootzeit insgesamt, sondern sorgt auch dafür, dass man den Computer erst nach einer Weile mit vernünftiger Leistung benutzen kann, da Hintergrundprozesse sonst die benötigen Ressourcen ziehen.
Im Taskmanager können Sie unter Windows den Autostart nach Ihren Wünschen anpassen. Bei IOS können Sie unter Systemeinstellungen -> Benutzer & Gruppen -> Anmeldeobjekte mit Minus- oder Plus-Symbol Programme aus der Liste entfernen oder hinzufügen.
Wichtig ist hierbei, dass systemrelevante Treiber wie beispielsweise für Grafik- und Audiokarte aktiv bleiben. Auch können Hilfsprogramme wie GlaryUtilities behilflich sein und die Autostart-Dauer des Computers analysieren.
# Lösung 5: BIOS-Einstellungen anpassen
Das BIOS ist die Software des Mainboards Ihres Rechners und sorgt dafür, dass die Hardware funktioniert und fehlerfrei mit anderen Komponenten zusammenarbeitet. Selbst kleine Anpassungen im BIOS können zu einer Beschleunigung in den Abläufen des Computers führen.
Vorab sollten Sie sich darüber informieren, welches Mainboard in Ihrem Computer verbaut ist und welche Optimierungsmaßnahmen vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden.
# Lösung 6: Festplatte defragmentieren
Sind Sie Besitzer einer HDD-Festplatte kann es sich anbieten, die Festplatten-Defragmentierung durchzuführen. Leider genügen die üblichen Lösch-Methoden nicht, um eine HDD-Festplatte so aufzuräumen, dass der neu frei gewordene Platz von neuen Dateien bequem gefunden wird.
Stattdessen entstehen im System Lücken, die unnötig Speicherplatz blockieren und den Rechner langsamer machen können. Die Defragmentierung Ihrer Festplatte hilft, diese Lücken zu schließen und die Performance des Rechners wieder zu verbessern.
Anwender von SSD-Festplatten sollten jedoch keine Festplattendefragmentierung durchführen. SSD-Festplatten leiden nicht unter der Defragmentierung von HDD-Festplatten und profitieren nicht von dieser Methode. Tatsächlich können die damit verbundenen Schreib- und Leseprozesse den Lebenszyklus einer SSD-Festplatte sogar unnötig verkürzen.
Besitzer dieser Festplatten-Technologie sollten daher eher den Füllstand der Festplatte überprüfen.
# Lösung 7: Task-Manager überprüfen
Wird der Computer langsamer lohnt sich ein Blick in den Task-Manager mit allen Details. Insbesondere die CPU-Auslastung (Prozessor-Leistung) sollte hierbei überprüft werden. Gibt es ein Programm, das überraschend viel der Leistung beansprucht oder zu viele Programme, die ohne Ihr Wissen im Hintergrund noch geöffnet sind, führt das schnell zu Problemen im gesamten Ablauf.
Wenn nötig sollten Sie einzelne „Verdachts-Programme“ schließen und überprüfen, ob der Computer nur unter ihrer Anwendung so reagiert. Womöglich benötigt ein solches Programm dann für eine bequeme Ausführung mehr Ressourcen als ihrem Computer zur Verfügung stehen oder die Installation zusätzlicher Unterprogramme und Treiber, um optimal ausgeführt werden zu können.
# Lösung 8: Hardware-Optionen: Arbeitsspeicher oder SSD-Festplatte nachrüsten
Wer mit Programmen arbeitet, die den Arbeitsspeicher zu sehr auslasten, sollte erwägen in einen größeren RAM oder einen RAM mit besserer Speichertakt-Frequenz zu investieren.
Das kann insbesondere bei der Arbeit mit großen Dateien oder beim Spielen von Videospielen ratsam sein, da hierbei besonders viele beziehungsweise besonders große Datenmengen im Arbeitsspeicher zwischengelagert werden.
Ein größerer RAM verschafft dem Computer hierbei sozusagen mehr Luft und beschleunigt die vorhandenen Prozesse somit angenehm. Ähnliches gilt, wenn bisher nur eine HDD-Festplatte im Rechner verbaut wurde oder die vorhandene SSD-Festplatte im Füllstand bereits zu stark gefüllt ist.
Eine neue SSD-Festplatte bringt so neuen Speicherplatz mit den schnellen Zugriffszeiten, die diese Festplattenart bietet.
Vor allem im Systemstart und bei Videospielen oder der Nutzung großer Programme macht sich der Unterschied zwischen einer HDD-Festplatte und einer SSD-Festplatte schnell bemerkbar.
# Lösung 9: Ungenutzte Programme entfernen
Haben Sie Programme lange nicht mehr verwandt, sollten Sie über die Deinstallation nachdenken, um den Speicherplatz wieder anderweitig nutzen zu können und die PC-Perfomance nicht unnötig mit der Datenmenge zu belasten.
Viele heutige Antiviren-Programme schlagen automatisch Löschungen von langen ungenutzten Programmen vor wie z.B. Kaspersky Total Security. Dabei sollten jedoch nur Programme entfernt werden, die bekannt sind und von denen klar ist, dass sie länger nicht mehr oder gar nicht mehr genutzt werden sollen.
Es macht wenig Sinn Programme, die regelmäßig in Benutzung sind miteinander abzuwechseln. In solchen Fällen sollte lieber in eine größere Festplatte investiert werden.
# Lösung 10: Virenscan durchführen
Haben all diese Versuche noch immer nicht zum Erfolg geführt, sollte eine vollständige Überprüfung des Systems durch ein Anti-Viren-Programm erfolgen. So können Sie sicher sein, dass kein Virus für die Verlangsamung des Systems verantwortlich ist.
Viren können nicht nur für den Diebstahl von Daten verantwortlich sein, sondern auch Ressourcen blockieren, da sie im Hintergrund verdeckt im Computer agieren. Eine plötzliche Verlangsamung kann somit durch einen Virus ausgelöst werden.
# Lösung 11: Betriebssystem neu installieren
Eine letzte Maßnahme kann es sein, das Betriebssystem neu zu installieren, wenn man nicht in eine neue Hardware investieren möchte. Für viele Betriebssysteme finden Sie Anleitungen zu Neuinstallationen auf den Seiten der Hersteller.
Windows 10 etwa besitzt sogar Optionen, ohne eine Installations-DVD zurückgesetzt zu werden. Sichern Sie jedoch in jedem Fall vor einer Erneuerung des Betriebssystems Ihre wichtigsten Daten auf einem externen Datenträger wie einem USB-Stick oder einer externen Festplatte, denn die Neuinstallation wird alte Dateien überschreiben.
Ein späterer Zugriff auf diese Daten wird damit nicht mehr möglich sein.
FAQ
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Eine Option wäre die genannte Investition in eine neuere SSD-Festplatte oder einen größeren Arbeitsspeicher, aber das sind nicht die einzigen Möglichkeiten, einen Computer zu beschleunigen.
Auch die Investition in einen leistungsstärkeren Prozessor kann eine Überlegung wert sein, da diese die wichtigsten Berechnungen im Computer durchführen und auch alle neuen Arbeitsspeicher und Festplatten wenig nützen, wenn die CPU mit den Berechnungen „nicht mehr hinterherkommt.“
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Sinnvoll ist sie, wenn sich z.B. durch den Taskmanager erkennen lässt, dass die vorhandene CPU völlig ausgelastet ist. Vor allem angebracht wäre sie, wenn die CPU ausgelastet ist, andere Komponenten wie der Arbeitsspeicher oder die Grafikkarte aber noch verfügbare Ressourcen haben.
Eine leistungsstärkere CPU kann dafür sorgen, dass mehr Berechnungen zur gleichen Zeit durchgeführt werden und so Prozesse schnell abgewickelt werden können.
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Wollen Sie die CPU erneuern, sollten Sie unbedingt darauf achten, welcher CPU-Sockel an Ihrem Board verfügbar ist. CPUs können nur auf dem für sie passenden Sockel angebracht werden, weshalb der Sockel vom Wunschprozessor unterstützt werden muss.
Hierbei sollte auch beachtet werden, dass Intel– und AMD-Prozessoren grundsätzlich nicht mit den Sockeln der jeweils anderen Hersteller kompatibel sind. Ein Intel-Sockel kann daher nie einen AMD-Prozessor aufnehmen oder umgekehrt.
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