Wie viel Watt verbraucht mein PC?

Der Stromverbrauch eines PCs hängt maßgeblich von der Ausstattung des Systems und der durchschnittlichen Nutzungsart ab. Ein Computer und angeschlossene Peripheriegeräte gehören in einem Haushalt zu den Elektrogeräten mit dem höchsten Energiebedarf.

Wie senke ich den Stromverbrauch meines PCs am besten?

Am effektivsten lässt sich der Stromverbrauch eines Computers durch die Wahl des richtigen Netzteils reduzieren. Netzteile, die mit größerer Effizienz arbeiten, müssen weniger Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Netzteil mit 80-Plus-Bronze-Siegel würde zum Beispiel 500 Watt aus der Steckdose, um seine Auslastung von 400 Watt zu erreichen.

 

Welches Netzteil brauche ich?

Viele PC-Besitzer wissen nicht, dass Computer-Netzteile über ein Siegel verfügen, dass ihre Effizienz beurteilt. Diese sogenannten 80-Plus-Siegel erhalten nur Netzteile bei denen mindestens 80 Prozent der aus der Steckdose genommenen Energie durch das Netzteil so umgewandelt wird, dass der Computer sie verwenden kann. Die restliche Energie geht dabei in Form von Wärme durch den Umwandlungsprozess verloren.

Folglich kann man verhindern, das unnötig viel Energie beim Umwandlungsprozess ungenutzt bleibt, indem man ein Netzteil auswählt, dass einen hohen Wirkungsgrad liefert. Dabei gibt es je nach genauem Siegel Unterschiede darin mit welchem Wirkungsgrad ein Netzteil arbeitet:

 

  1.     80 Plus Bronze: bei jeder Auslastungsstufe des Netzteils wird ein Wirkungsgrad von mindestens 80 Prozent erreicht

 

  1.     80 Plus Silber: bei jeder Auslastungsstufe des Netzteils wird ein Wirkungsgrad von mindestens 85 Prozent erreicht

 

  1.     80 Plus Gold: bei jeder Auslastungsstufe des Netzteils wird ein Wirkungsgrad von 89 bis 92 Prozent erreicht.

 

  1.     80 Plus Platinum: bei jeder Auslastungsstufe des Netzteils wird ein Wirkungsgrad von 90 bis 94 Prozent erreicht.

 

  1.     80 Plus Titanium: bei jeder Auslastungsstufe des Netzteils wird ein Wirkungsgrad von 91 bis 96 Prozent erreicht.

 

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Bei einer geplanten Neuanschaffung, sollte daher immer ein Netzteil mit möglichst geringem Verbrauch bevorzugt werden. Das gilt besonders bei Computern, die sehr leistungsstarke Komponenten besitzen oder viele Stunden täglich genutzt werden, etwa wie bei Büros. Wie viel Unterschied die exakte Nutzungsart ausmacht, lässt sich in den späteren Rechenbeispielen gut erkennen.

 

So berechnen Sie den Stromverbrauch Ihres PCs

Der erste Anhaltspunkt für den Stromverbrauch Ihres Computers ist das Netzteil. Ab einem 450-Watt-Netzteil können maximal 450 Watt durch das Netzteil für den Rechner und seine Komponenten zur Verfügung gestellt werden. Wie viel Leistung das Netzteil bringen kann, bestimmt also den maximalen Verbrauch des Rechners pro Stunde.

Tatsächlich verbraucht ein Computer im Normalbetrieb jedoch nicht die maximale Leistung, die ein Netzteil zur Verfügung steht. Anders sieht es bei intensiver Nutzung des Computers aus wie etwa beim Gaming oder der Verarbeitung von großen Bild- und Videodateien.

Oftmals wissen Benutzer nicht, dass ein Computer auch im Stand-by-Betrieb noch immer Strom zieht. Um die Kosten hier niedrig zu halten, empfiehlt sich die Verwendung einer Steckdose mit Schalter, um nach der Benutzung sämtlichen Strom von den Komponenten zu nehmen.

Geht man von einem heutigen Rechner im Normalbetrieb aus, der z.B. über einen Mehrkern-Prozessor verfügt und eine dedizierte Grafikkarte verwendet, ergibt sich ein ungefährer Verbrauch von 135-150 Watt. Läuft der Computer hingegen unter Volllast, kann es ohne weiteres zu einem doppelt so großen Energiebedarf kommen und die 300 Watt benötigt werden. Gaming-PCs, die über besonders leistungsstarke Komponenten verfügen und dabei auf mehr Kerne und größere Grafikkarten setzen als durchschnittliche PC, können auch schnell Marken von 450-600 Watt beim Vollbetrieb erreicht werden.

Das liegt daran, das manche dedizierte Grafikkarten allein schon für ihre Rechenkapazität wesentlich mehr Strom benötigen als ein Chip, der in den Prozessor integriert wurde. So kann eine leistungsstarke Gaming-Grafikkarte schnell allein 150 Watt verbrauchen. Berücksichtigt man dazu den zusätzlichen Verbrauch eines leistungsstarken Prozessors und Arbeitsspeicher, erklären sich die 600 Watt für einen Gaming-PC sehr schnell.

 

Wie viel Unterschied macht das richtige Netzteil?

Geht man von einer durchschnittlichen Nutzung eines PCs mit einer Leistung von 150 Watt im Normalbetrieb für zirka fünf Stunden täglich aus, ergibt sich daraus ein Jahresverbrauch von 273,7 kWh im Jahr. Bei einem Strompreis von 0,30 Euro pro Kilowattstunde wären das also Kosten von etwa 82 Euro pro Jahr.

Bei einem Gaming-PC, der Leistungen von 300-600 Watt benötigen kann, können diese Kosten sogar etwa zwischen 164 bis 328 Euro liegen. Anhand dieser Verbrauchswerte wird schnell klar, warum die Wahl des passenden Netzteils so entscheidend ist:

Gehen wir im vorliegenden Rechenbeispiel davon aus, dass ein solcher Computer mit einem Bronze-Netzteil betrieben wird und ein anderer Computer mit einem Titanium-Netzteil. Beide Rechner benötigen die gleichen 150 Watt für ihre kontinuierliche Leistung und laufen fünf Stunden täglich.

Das Bronze-Netzteil zieht für diese 150 Watt tatsächlich zirka 165 Watt aus der Steckdose, was auf das Jahr umgerechnet Kosten von ungefähr 90 Euro bedeuten würde. Beim Titanium-Netzteil hingegen würden nur 156 Watt benötigt, um die gleiche Leistung zu liefern, was auf das Jahr gerechnet Kosten von 85 Euro entsprechen würde.

Bei einer solch geringen Nutzung im Normalbetrieb erscheint es, als fiele dieser Unterschied nicht zu sehr ins Gewicht. Anders sieht es jedoch aus, wenn wir uns das für Gaming-Computer anschauen. Läge die benötigte Leistung hier bei 300 Watt, so würde das Bronze-Netzteil Kosten von rund 236 Euro jährlich ergeben, während bei einem Titanium-Netzteil nur Kosten von etwa 205 Euro.

Noch intensiver fällt diese Kluft aus, wenn der Rechner mit leistungsstärkeren Komponenten seine 600 Watt benötigt. Ein Bronze-Netzteil würde hier mit Kosten von 410 Euro zu Buche schlagen, während ein Titanium-Netzteil nur Kosten von 349 Euro verursachen. Das macht einen Preisunterschied von 61 Euro.

Bei dieser Nutzungsart hätte man bei durchschnittlichen Kosten von Titanium-Netzteilen zwischen 120-240 Euro die Kosten für ein neues Netzteil innerhalb von 2-4 Jahren durch die Einsparung wieder reingeholt. Da ein Netzteil üblicherweise viele Jahre länger eingesetzt werden kann, sollte die Investition erwogen werden, wenn man den eigenen Computer viel in solchen Auslastungen verwendet.

 

Verwendung von Energieoptionen zum Strom sparen

Um zusätzliche Einsparmöglichkeiten zu nutzen, lohnt es sich immer sich mit den Energieeinstellungen in Windows zu befassen. Von Windows 7 bis Windows 10 werden hier ähnliche Einstellungsmöglichkeiten geboten, wie etwa die Möglichkeiten einen vordefinierten Energiesparplan zu verwenden oder selbst zu definieren.

So können nicht nur Zeiten geplant werden, ab wann sich der Monitor ausschaltet und der Energiesparmodus anspringt, sondern auch der durchschnittliche Gesamtverbrauch des Computers angepasst werden. Das kann zum Beispiel geschehen, in dem die Einstellungen für die einzelnen Komponenten des Computers angepasst werden.

Doch Vorsicht! Schaltet man zum Beispiel die Stromversorgung der USB-Anschlüsse zu gering, können externe Geräte, die im Verhältnis mehr Strom benötigen, womöglich nicht mehr mit dem Computer verbunden werden. Sollten Sie in der Benutzung des Computers Nachteile feststellen, nachdem Sie die Optionen angepasst haben, sollten Sie diese zurücksetzen, um auszutesten, ob das Problem dadurch verursacht wurde.

Auch sollten hier Ruhemodus und Energiesparmodus nicht verwechselt werden. Da im Ruhemodus die aktuelle Sitzung gespeichert wird, kann die Arbeit problemlos wieder aufgenommen werden, wenn man zum Rechner zurückkehrt. Da der Arbeitsspeicher dafür aktiv bleiben muss, da seine Daten sich sonst löschen würden, verbraucht ein Computer in diesem Modus noch immer ca. 15 Watt. Beim Energiesparmodus hingegen muss der Computer erst wieder geweckt werden, wodurch eine längere Wartezeit entstehen kann. Da nicht mehr genügend Strom für den Arbeitsspeicher vorhanden ist, können Arbeiten auch nicht auf die gleiche Art wieder aufgenommen werden wie aus dem Ruhemodus.

Weiteres zum Thema Stromsparen finden Sie in einem Bericht des Instituts für Energie- und Umweltforschung. 

FAQ 

[accordiongroup id=’404′ markup=’faq‘][accordion group=’404′ title=’Welche Netzteile lohnen sich noch in der Neuanschaffung?‘ active=“]

Abhängig davon wie viel Energie der Computer für seinen Betrieb benötigt, stehen unterschiedliche Netzteile zur Verfügung. Da es schwer wird ein Titanium-Netzteil in einem Bereich von 400 Watt zu finden, kann auch auf ein Gold- oder Platinum-Netzteil ausgewichen werden. Es ist jedoch unproblematisch ein leistungsstärkeres Netzteil zu wählen, da diese nicht mit der vollen Auslastung laufen, solange der Computer sie nicht benötigt.

Modelle, die nicht zumindest ein Gold-Siegel erhalten haben, lohnen sich in der Neuanschaffung nicht, da der Stromverbrauch im Vergleich unnötig hoch ausfällt.

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Eine weitere Methode zum Einsparen findet sich in der Nutzung der Stromsparoptionen. Entfernt man sich vom Computer, so schaltet dieser nach wenigen Minuten in den Ruhemodus und verbraucht dabei weniger Strom, bis man zurückkehrt. Um zu verhindern, das in diesem Modus überflüssig viel Strom verbraucht wird, sollte auf die Nutzung von animierten Bildschirmschonern verzichtet werden.

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Nein. Wird der Rechner nur für Aufgaben verwandt, die deutlich weniger Strom verbrauchen als Gaming und ähnlich intensive Prozesse, ist die Anschaffung eines neuen Netzteils vermutlich teurer als die Ersparnis, die sich daraus auf das Jahr ergeben würde. Sollte das Netzteil jedoch ausfallen oder ein neuer Computer gekauft werden, kann man stattdessen dann auf ein möglichst energiesparsames Netzteil setzen.

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