Powerstationen und Autobatterie stellen im weitesten Sinne beide Speicher für Strom dar. Während Powerstationen jedoch auf die langfristige Speicherung von großen Mengen ausgelegt sind, dienen Autobatterien in erster Linie dem erfolgreichen Start des Wagens.
Was stellt die bessere Notstromversorgung dar, eine Powerstation oder eine Autobatterie?
Die Powerstation ist der Autobatterie in Notsituationen klar vorzuziehen. Sie verfügt über einen größeren Speicher an Energie, lässt sich auf vielseitige Methoden laden und kann ohne starke Lärm- und Abgasbelästigung genutzt werden. Die Autobatterie hingegen kann nur dauerhaft Strom erzeugen, wenn auch der Motor des Wagens läuft und bringt somit mehr Probleme als Lösungen mit sich.
Autobatterie als Notstromaggregat – geht das?
Die Lösung scheint naheliegend zu sein. Ist der Strom ausgefallen, fällt vielen Benutzern sicherlich ein, dass das eigene Auto eine Notfallenergiequelle darstellen könnte. Da Fahrzeuge eine Lichtmaschine an Bord haben, um Strom für die Autobatterie zu erzeugen, könnte man damit eine Stromversorgung herstellen.
Könnte ist hier jedoch das Wort der Stunde. Denn für längere Stromausfälle und Blackouts eignet sich die Autobatterie leider kaum. Um sie mit ausreichend Strom zu versorgen, müsste der Motor des Wagens laufen. Insbesondere Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen, ist jedoch laut § 30 Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) verboten. Jegliche Lärm- und Abgasbelästigung werden dort verboten, ein Verstoß dagegen kann ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro nach sich ziehen – zuzüglich Verwaltungsgebühren.
Nun könnte man in einer Notsituation entscheiden, dieses Risiko zur Stromversorgung wichtiger Elektrogeräte dennoch einzugehen. Doch auch technische Gründe schließen den Motor eines Autos als Notfallstromversorgung eher aus.
Eine Lichtmaschine, wie sie in Fahrzeugen zu finden ist, kann umgerechnet maximal zwei Kilowatt Strom erzeugen. Realistisch werden diese jedoch häufig nicht erreicht, da das Auto mit einer niedrigen Drehzahl läuft, wenn lediglich der Motor in der Einfahrt angelassen wird.
Diese liegen jedoch in Gleichstrom vor, die erst mit einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden müssten. Folglich müsste man, um den Strom effektiv zu nutzen, weiteres technisches Equipment verwenden, um den Strom von Gleichstrom in passenden Wechselstrom für die Elektrogeräte umzuwandeln. Dabei treten sogenannte Wandlungsverluste auf, sodass es im Endeffekt wesentlich weniger Strom als die zwei Kilowatt für Elektrogeräte übrig blieben.
Dazu sind Motoren nicht für den Betrieb aus dem Stand heraus konzipiert worden, sondern darauf abgestimmt, in Bewegung genutzt zu werden. Während der Fahrt kühlt der eintretende Fahrtwind den Motor Ihres Fahrzeuges, im Stand hingegen bei höheren Temperaturen wird unweigerlich der Lüfter einspringen, um Schäden am Motor zu verhindern.
Dieser benötigt jedoch ebenso Strom, den er wiederum aus der Autobatterie beziehen muss. Der Motor betreibt somit hauptsächlich den Lüfter, um sich selbst zu kühlen, um vor Beschädigungen geschützt zu sein. Im schlimmsten Fall, wenn zu viel Strom aus der Autobatterie anderweitig abgezweigt wird, könnte der Motor sogar überhitzen und Schäden am Fahrzeug die Folge sein.
Powerstation – Notstromspeicher für zu Hause
Powerstationen sind dafür konzipiert, größere Mengen an Strom über eine längere Zeit bereitzustellen. Da sie in unterschiedlichsten Größen erhältlich sind und auch als große Haussysteme aus vielen einzelnen Akkueinheiten in Betracht kommen, sind sie die ideale Notstromversorgung.
Viele Powerstationen sind von Herstellern explizit für den Fall ausgelegt, dass sie fernab des öffentlichen Netzes zum Einsatz kommen. Sei es nun zur Verwendung auf Campingplätzen, in Garten oder Werkstätten oder als Notfallspeicher bei Stromausfällen.
Jede Powerstation, die über AC-Ausgänge verfügt, kann im Notfall Strom für Ihre Geräte bereitstellen. Damit die AC-Ausgänge genutzt werden können, hat der Hersteller bereits einen Wechselrichter integriert, sodass im Gegensatz zur Verwendung der Autobatterie keine weitere Technik mehr erforderlich ist.
Nicht jede Powerstation bringt jedoch die gleiche Leistung und kann somit auch nicht die gleichen Geräte mit Strom versorgen. Anspruchsvolle Elektronik wie Elektroheizungen, Kochplatten oder Wasserkocher benötigen eine größere Nennleistung an Watt als kleine Geräte wie Laptops oder Fernseher. Sollten Sie energiehungrige Technik damit versorgen wollen, muss die Powerstation diesem Verwendungszweck entsprechend gewählt werden.
Welche Speicherkapazität an Powerstation Sie für einen Blackout benötigen, hängt von Ihrer Erwartung an die Powerstation ab. Große Haussysteme, die alle Elektrogeräte in Ihrem Zuhause unabhängig vom öffentlichen Netz versorgen, können teuer werden. Hierfür werden wenigstens 10.000 bis 20.000 Wattstunden benötigt.
Möchten Sie hingegen nur einzelne Geräte versorgen können, sind bereits kleinere Einheiten an Powerstationen von 3.000 bis 5.000 Wattstunden völlig ausreichend. Glücklicherweise bieten einige Hersteller von Powerstationen erweiterbare Powerstationen an. Hier können Sie problemlos kleinere Speicherkapazitäten zu Beginn erwerben und bei einem steigenden Bedarf später in weitere Akkukapazität investieren.
Die Nennleistung an Watt, die Ihre Powerstation zur Verfügung stellt, sollten Sie im Zweifelsfalle jedoch gleich höher wählen, da Sie diese im Nachhinein nicht erweitern können. Bei Powerstationen führender Hersteller werden Ihnen hier 2.000 bis 3.000 Watt geboten, die für alle haushaltsüblichen Geräte ausreichen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Können E-Auto als Notstromaggregat dienen?
E-Autos stellen eine Ausnahme unter den Fahrzeugen dar, da sie über einen wesentlich größeren Stromspeicher im Fahrzeug verfügen, in dem eine Menge Strom gespeichert ist. Als Haushaltsstromspeicher eignen sie sich nach aktuellem technischem Stand dennoch nicht. Einige Autos jedoch wie etwa der Ioniq 5 von Hyundai bieten eine Möglichkeit, Geräte direkt mit 230 Volt zu betreiben.
In der Regel werden dafür entweder Steckdosen im Innenraum des Fahrzeugs zur Verfügung gestellt oder es sind spezielle Adapter erhältlich, die an den Ladeanschluss des Wagens angeschlossen werden. Einzelne Geräte wie einen Laptop können Sie im Notfall damit laden, den gesamten Haushalt versorgen Sie damit jedoch keineswegs.
Kann eine Powerstation automatisch in die Notfallversorgung einspringen?
Ja, es gibt Powerstationen, die vom Hersteller direkt dafür gedacht sind, eine automatisierte Notfallstromversorgung bereitzustellen. Diese Modelle können Sie an der Integration einer sogenannten USV-Sicherung erkennen. USV-Sicherungen stellen eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicher, die in Millisekunden einspringt, wenn der öffentliche Strom wegbricht.
Powerstationen, die über solche Sicherungen verfügen, können so an Ihre Haustechnik angeschlossen werden, dass sie im Notfall automatisch Strom für Ihren Haushalt bereitstellen. Damit sie im Haushalt übergreifend genutzt werden können, sind jedoch gegebenenfalls Anpassungen wie die Integration einer Umschaltautomatik erforderlich. Wie andere Powerstationen können Sie bei diesen Modellen jedoch auch direkt Geräte an der Powerstation anschließen und mit Strom betreiben.