Smart Home League – das können wir von der Zukunft des Smart Home erwarten

Im Zuge des Pressevents der Smart Home League kündigten die einzelnen Unternehmen Erneuerungen an, auf die sich Anwender in ihren eigenen vier Wänden freuen können. Doch was für Erneuerungen können Anwender konkret erwarten? Die wohl vielversprechendste Neuigkeit ist die Planung von standardisierten Smart-Home-Protokollen, die von Mitgliedern der Smart Home League genutzt werden sollen. Ziel der Standard-Protokolle ist es, die Kompatibilität von einzelnen Produkten miteinander sicherzustellen – und das künftig herstellerübergreifend.

Smart Home League – was bedeuten standardisierte Protokolle für Anwender?

Die größte Herausforderung vor denen Nutzer im Smart Home heutzutage stehen ist die stetige Frage, welches System mit welchem kompatibel ist und auf welche Möglichkeiten man mit der Wahl eines Systems möglicherweise verzichten muss. Firmen wie Amazon, Google, Philips, ring, sonnen, tado und Yale wollen an diesem Punkt ansetzen. Künftig sollen standardisierte Protokolle es Anwendern erleichtern, Home Smart Devices unabhängig vom konkreten Hersteller miteinander kompatibel zu verwenden. Das soll es nicht nur kleineren Herstellern ermöglichen, einfacher Produkte auf den Markt zu bringen, die sich unkompliziert in bestehende Systeme integrieren zu lassen, sondern vor allem Anwendern die leidliche Suche und das Komptabilität-Chaos ersparen. Das soll nicht nur für die grundlegenden Funktionen von Smart Home-Geräten gelten, sondern auch für die unterschiedlichen Sprachassistenten. Anwender sollen selbst die Chance haben zu entscheiden, mit welchem Sprachassistenten sie ihr smartes Home am liebsten bedienen möchten.

Philips Hue – jetzt mit neuem Music Sync bei Spotify

Philips Hue hat Anwendern nun ein neues Feature für Music Sync bereitgestellt. Wenn Anwender nun Musik hören, können dabei generierte Lichtershow passend zur Musik abgespielt werden und so Philips Lichtambiente ausschöpfen. Bisher ist das Feature nur in Kombination mit Spotify erhältlich, da die Spotify-App die notwendigen Metadaten bereitstellt, die Philips neues Feature benötigt, um die Lichtershow zu berechnen. Es wird von Seiten der Hersteller jedoch angestrebt, diese Möglichkeit auch für weitere Applikationen bereit zu stellen. Schön für Anwender ist, dass keinerlei Spotify-Premiumaccount benötigt wird, um auf Philips Hue Music Sync zurückzugreifen. So können Anwender das neue Feature austesten, ohne dabei irgendwelche kostenpflichtigen Abonnements abzuschließen.

sonnen – Geld verdienen mit virtuellem Kraftwerk (VPP)?

Die Firma sonnen hat sich nach eigener Aussage dem Ziel verschrieben, grünen Strom für alle bezahlbar werden zu lassen. Dank der sonnenBatterien, die mit der Photovoltaik-Anlage erzeugten Strom einspeichern können, konnten das Unternehme ein virtuelles Kraftwerk aus teilnehmenden Haushalten zusammenstellen. Mittlerweile entlohnt die Firma Anwender auch finanziell für die Menge an Strom, die sie in das gemeinsame Netz einspeisen. Durch diesen gemeinsamen Stromaustausch sollten Schwankungen in der Stromerzeugung wie besonders dunkle Tage ausgeglichen werden und die Notwendigkeit von zentralisierten Kraftwerken enden. Dank der Smart Home Funktionen von sonnens Energiesystem, können Haushalte also nicht nur ihren eigenen Strom für den Eigenbedarf erzeugen, sondern ebenso mit überschüssiger Energie bares Geld verdienen. Das sorgt für mehr Unabhängigkeit von örtlichen Stromanbietern und sorgt dafür, dass sich eine smarte Photovoltaik-Anlage mehr lohnen kann. Dennoch müssen auch weiterhin die Anschaffungskosten für eine solche Anlage berücksichtigt werden.

tado – Kostenkontrolle dank neuem App-Feature

Bei tado handelt es sich um das europaweit führende Unternehmen für Raumklima. Bereits seit längerem versorgt tado Haushalte mit smarten Heizungsventilen und Klimaanlagen, die sich über die App bequem steuern lassen. Neu bei der App ist jedoch ein neues Feature, das die monatlichen und jährlichen Kosten der Verbraucher anhand ihres Verbrauchs direkt einschätzt. Das wird vor allem dadurch spannend, dass Anwender so die Auswirkungen ihrer veränderten Gewohnheiten auf die Kosten direkt erahnen können. Etwa, wenn die Raumtemperatur gesenkt oder erhöht wird, sodass die App eine Einschätzung geben kann, wie sich das auf die Kosten auswirkt. Besonders hilfreich ist das in Kombination mit der Fenster-Offen-Erkennung der Geräte, die verhindert, dass Energie durch ein geöffnetes Fenster entweichen kann sowie dem Geofencing. Mithilfe von Geofencing registriert das Haus automatisch, wenn der letzte Nutzer gegangen ist und drosselt die Heizung so, dass Kosten eingespart werden. Befindet sich der erste Anwender auf dem Rückweg, erkannt das System das ebenso und heizt den Raum so hoch, dass man immer in ein angenehm warmes Zuhause zurückkehrt. Wie groß der Effekt bei einem einzelnen Nutzer ausfällt, hängt natürlich auch von der Dauer der Abwesenheit und von der gewählten Temperatur ab. Eben darum ist die Einschätzung der App praktisch – zum ersten Mal ist es für Nutzer möglich, die Auswirkung einer Veränderung direkt in der Kalkulation zu sehen und nicht erst in der jährlichen Abrechnung.

Bosch und Yale – mehr Sicherheit dank Kooperation mit SmartLocks

Bosch hat die SmartLocks von Yale nun in Kooperation in die Bosch Smart Home App integrierte. Für Anwender bedeutet das viele Vorteile, wie etwa, dass beim Verlassen des Hauses das SmartLock direkt registriert, dass der letzte Anwender gegangen ist und die Bosch Alarmanlage einschalten kann. Da das Schloss sowohl mit dem Handy als auch mit einem physischen Schlüssel geöffnet werden kann, laufen Anwender nicht Gefahr sich auszusperren, wenn der Handyakku unterwegs schlapp macht. Wer will kann über die App auch bestimmte Zeiten einstellen, zu denen die Tür sich automatisch ver- und entriegeln soll. Dadurch wird sichergestellt, dass man abends nicht vergisst die Tür zuzusperren oder das jemand am Morgen das Haus bequemer verlassen kann. Wer sich unsicher ist, ob er die Tür vor dem zu Bett gehen verschlossen hat, kann das mit einem Blick auf das Handy überprüfen und auch von dort aus, die Tür gegebenenfalls verschließen.

FAQ

Wird sich Apple an den standardisierten Protokollen für Smart Home beteiligen?

Erfahrungsgemäß ist nicht davon auszugehen, dass Apple als Unternehmen eine Kooperation mit anderen Unternehmen starten wird, da die Marke sehr viel Wert darauf legt, sich selbst exklusiv von Alternativen abzuheben.Wenn Anwender Glück haben, werden vielleicht Protokolle von anderen Anbietern zur Verfügung gestellt, die eine Zusammenarbeit auch mit Apple Komponenten ermöglichen könnten.

Ab wann sollen die standardisierten Protokolle für Smart Home Geräte verfügbar werden?

Ein konkretes Datum ab wann diese für neue Hersteller bereit gestellt werden, wurde nicht verbindlich genannt. Allerdings sind bereits jetzt erste Kooperationsfortschritte zu erkennen, wie etwa durch die Zusammenschlüsse einzelner Unternehmen oder beispielsweise dem Amazon Alexa Skillshop, mit dem die Möglichkeit für Entwickler bereit gestellt wurde, um Alexa um Funktionen flexibel zu erweitern.Es ist damit zu rechnen, dass in nächster Zeit weitere Inhalte von Anbietern bereit gestellt werden, um neuen Entwicklern zu ermöglichen, ihre Produkte direkt kompatibel mit den gängigen Systemen herzustellen. Wie lange es genau dauern wird, bis die Grenzen zwischen den einzelnen Systemen verschwinden, müssen wir jedoch abwarten.

Wie realitätsgetreu ist tados Kostenprognose-Feature?

Natürlich ist das neue Feature gerade erst auf dem Markt erschienen und so sollte mit gewissen Schwankungen zu rechnen sein. Da die smarten Geräte jedoch einen direkten Überblick über den tatsächlichen Verbrauch innerhalb einer Wohnung haben, sollte die Kosteneinschätzung der Realität sehr nahe kommen.Man kann sie daher gut zur Orientierung nutzen, sollte jedoch mit kleineren Unterschieden in der Endabrechnung rechnen, da tado nicht jeden Faktor auf die gleiche Art messen kann, wie die Verbrauchswerte der einzelnen tado Geräte.