Brauche ich ein VPN auch zu Hause? Dinge, die du beachten solltest

136.865 Fälle von Cyberkriminalität registrierte das BKA 2022, und das ist sehr wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer könnte noch viel höher liegen. Cybersicherheitstools wie ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) werden deshalb immer wichtiger. 

Es wird in diesem Zusammenhang viel darüber gesprochen, dass vor allem öffentliche Netzwerke, auch Hotspots genannt, eine erhöhte Gefahr darstellen. Aber wie schaut es mit dem heimischen Netzwerk aus? Benötigst du hier ebenfalls ein VPN?

Mögliche Vorteile eines VPNs im heimischen Netzwerk

Mehr Privatsphäre

Mit einer entsprechenden Passwortsicherheit ist es – anders als bei öffentlichen Hotspots – recht unwahrscheinlich, dass Unbekannte versuchen, sich in dein WLAN-Netzwerk einzuhacken. Doch deine Internetverbindung zu Hause ist nicht so privat, wie du vielleicht denken magst. Denn dein Internetanbieter kann sehen, welche Webseiten du täglich besuchst.

Wenn du mehr Privatsphäre haben möchtest, kannst du das mit einem VPN erreichen. Deine Daten werden verschlüsselt an einen VPN-Server gesendet, sodass dein Internetanbieter keine Einsicht in deine Daten hat.

Natürlich solltest du einen seriösen Premium-VPN-Dienst wählen, der mit einer No-Logs-Richtlinie arbeitet, denn ansonsten läufst du Gefahr, dass ein Anbieter deine Daten an Dritte weiterverkauft. Die Chance dafür ist besonders hoch bei kostenlosen VPN-Diensten, die sich auf diese Weise finanzieren.

Du sparst mit einem VPN bares Geld

Einige Anbieter wie Hotels oder Fluggesellschaften verfolgen deine Daten und tracken dich mit Cookies, und darauf basierend passen sie ihre Preise an. Als Faktoren werden vor allem dein Wohnort, dein Endgerät und der Zeitpunkt des Kaufes genommen. 

So können Preise in unterschiedlichen Ländern verschieden hoch ausfallen. Mit einem VPN kannst du deinen Standort einfach in ein anderes Land verlagern. Denn ein VPN verändert deine IP-Adresse. Während du mit dem VPN-Server verbunden bist, nimmst du dessen IP-Adresse an. Wählst du zum Beispiel einen Server in Österreich, nimmt die Webseite, die du besuchst, an, dass du dich in Österreich aufhältst. Unter Umständen kann das dazu führen, dass du günstigere Preise siehst als mit deiner eigentlichen IP aus Deutschland.

Mehr Optionen für Streamingdienste

Die Inhalte von Streamingdiensten können unterschiedlich sein, wenn du dich in anderen Ländern aufhältst. Wenn du etwa ins Ausland reist, kann es sein, dass du deine Inhalte aus deutschen Mediatheken nicht wie gewohnt sehen kannst.

Verbinde dich daher mit einem VPN-Server aus Deutschland, um deine Lieblingsinhalte wie gehabt anzuschauen.

Länderspezifische Einschränkungen umgehen

In einigen wenigen Ländern ist der Internetzugang einschränkt beziehungsweise stark reguliert, wie beispielsweise durch die sogenannte „Große Firewall“ von China. Wohnst du in solchen Ländern oder hältst dich dort vorübergehend auf, kann ein VPN helfen, dass du dich freier und privater im Internet bewegen kannst.

VPN auf dem Router installieren

Du kannst ein VPN entweder auf deinen einzelnen Geräten integrieren, du kannst es aber auch zentral auf dem Router installieren. Dadurch ist automatisch jedes Gerät durch das VPN geschützt, das mit diesem verbunden ist. Für ein VPN auf deinem Router benötigst du einen entsprechenden Router, der dies zulässt. Nicht alle Geräte sind dafür geeignet.

Unterscheiden musst du außerdem, ob du das VPN manuell selbst konfigurierst oder einen Router erwirbst, bei der bereits eine Vorkonfiguration stattgefunden hat und das VPN direkt startklar ist.

Ein Vorteil einer Router-Lösung ist, dass du nicht durch die maximale Anzahl an Geräten, die ein VPN-Anbieter zulässt, begrenzt bist – vorausgesetzt, du befindest dich in deinem heimischen Netzwerk.

Der Nachteil ist, dass du nicht wählen kannst, welche Daten von dir durch den verschlüsselten VPN-Tunnel geschickt werden. Bei einer Client-Lösung auf deinem Gerät kannst du diese Entscheidung mit wenigen Klicks treffen.

Zudem ist ausgerechnet die beliebte Fritz!Box nur bedingt für ein VPN geeignet. Zwar bietet der Hersteller AVM für ausgewählte Modelle das WireGuard-Protokoll an, damit lassen sich aber auf der Fritz!Box keine VPN-Dienste einbinden.