Wasservorrat anlegen – 5 Tipps

Wasser ist überlebensnotwendig. Während Menschen Wochen ohne Nahrungsmittel überbrücken können, schaffen wir nur wenige Tage ohne Wasser. In Notfällen sollte daher immer ein ausreichender Vorrat an Trinkwasser im Haushalt verfügbar sein. 

Wann lohnt sich das Anlegen eines Wasservorrates?

Grundsätzlich lohnt sich das Anlegen eines Wasservorrates oder das Bereithalten von Hilfsmitteln für die spontane Wasserlagerung für den Notfall immer. Das Bevorraten von großen Wassermengen, die über eine Notfallphase von 10 Tagen hinausgehen, ist jedoch überflüssig. 

Wasser bevorraten – eine Notwendigkeit?

Der Grundwasserpegel in Deutschland sinkt in vielen Bundesländern und Regionen kontinuierlich. Diese Entwicklung wird bereits seit Längerem in Deutschland von vielen engagierten Netzwerken beobachtet, zu denen unter anderem die Organisation Correctiv zählt.

An vielen der ausgewerteten Orte ist der Trinkwasserspiegel in den Dürrejahren 2018 bis 2021 auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen. Innerhalb der letzten 32 Jahre ist der Grundwasserstand an vielen Orten eher gesunken als gestiegen.

Besonders schlimm betroffen sind laut aktuellen ausgewerteten Wasserdaten die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Hier sinkt das Wasser an jeder dritten Messstelle.

Ein Grund zur Panik vor einer allgemeinen Wasserknappheit in Deutschland ist das jedoch nicht. Die Grundversorgung der Bevölkerung ist gesichert, in besonders heißen Monaten kann es allerdings zum Schutz der Wasserversorgung zu einem Verbot oder Einschränkungen in der Gartenwassernutzung kommen.

Insofern kann es allein für Hobbygärtner bereits sinnvoll sein, Regenwasser zu sammeln, um es als Gießwasser im eigenen Garten nutzen zu können. Doch auch bei Stromausfällen kann es zu Versorgungsengpässen mit frischem Trinkwasser kommen, wenn die Kläranlagen vorübergehend den Betrieb zur Wasseraufbereitung einstellen müssen.

Während der Mensch gut drei Wochen ohne Essen überbrücken kann, überstehen wir jedoch nur drei Tage ohne Wasser. Für einen kurzfristigen Zusammenbruch der Versorgung ist es sinnvoll, für jeden Bewohner im Haushalt einen Notvorrat an Trinkwasser zur Verfügung zu hafaben.

Wasservorrat bestimmen: Die richtige Menge sollte es sein

Um einen angepassten Wasservorrat anzulegen, können Sie sich an einigen Tipps des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) orientieren. Dieses schreibt vor, dass ein Wasservorrat, der für 10 Tage ausgelegt ist, für die meisten Fälle ausreicht. Idealerweise sollte auch ein Nahrungsmittelvorrat für diese Zeitspanne vorhanden sein.

Dabei ist jedoch die Wassermenge, die eingelagert werden sollte, von der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen abhängig. Pro Person sollten täglich 2 Liter Flüssigkeit vorrätig sein. In dieser Wassermenge sind rund 1,5 Liter Wasser zum Trinken sowie 0,5 Liter Wasser für die Zubereitung von Mahlzeiten eingerechnet.  Auch Haustiere sollten in dieser Rechnung berücksichtigt werden, abhängig von Art und Größe des Tieres sowie der Ernährung variiert der Wasserbedarf.  

Eine einzelne Person braucht für einen 10-Tages-Vorrat somit bereits 20 Liter Wasser. Eine vierköpfige Familie hingegen bereits 80 Liter Trinkwasser. Dabei muss jedoch keineswegs rein auf Wasser als Flüssigkeitszufuhr zurückgegriffen werden. Auch Fruchtsäfte oder isotonische Getränke kommen in Betracht, das jeweilige Getränk sollte jedoch eine lange Zeit ohne Kühlung lagerbar sein.

Alkoholische Getränke kommen hierbei nicht in Betracht ebenso wenig wie koffeinhaltige Getränke. Diese neigen dazu Wasser dem Körper Wasser zu entziehen, anstatt ihm Flüssigkeit zuzuführen. Sie können eine Notlage mit Flüssigkeitsmangel daher verschlimmern.

Wasservorrat anlegen: 5 Möglichkeiten

Es gibt viele Methoden, Wasser zu lagern. Insbesondere bei größeren Haushalten sollte dabei auf eine möglichst platzsparende und langanhaltende Lagerung geachtet werden.

Option 1: Der Wasserkanister

Eine klasse Möglichkeit, um Wasser platzsparend einzulagern, stellt der Wasserkanister dar. Diese können in Füllmengen von 10 bis 20 Litern gekauft werden und können Wasser über einen längeren Zeitraum einlagern. Das Wasser kann dank der hohen Trinkwasserqualität in Deutschland in den meisten Orten direkt vom Hahn in die Kanister eingefüllt werden.

Beim Kauf der Kanister sollten Sie jedoch darauf achten, dass diese BPA-frei sind und zur Lagerung von Trinkwasser geeignet sind. Dadurch können keine ungewünschten Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen.

Option 2: Der Wasserbeutel/Faltkanister

Der Wasserbeutel stellt eine platzsparende Alternative zum klassischen Kanister dar. Solange der Stromausfall nicht eingetreten ist, können Sie die Beutel problemlos aufeinanderstapeln und in einer Ecke Ihrer Vorratsräume einlagern.

Tritt der Blackout ein, so funktioniert die Wasserversorgung in der Regel innerhalb der ersten Stunden noch, sodass sie kurzfristig einen Wasservorrat anlegen können. Wasserbeutel können von 15 Litern bis hin zu großen Volumen von 220 Litern gefunden werden.

Option 3: Der faltbare Wasserkanister

Faltbare Wasserkanister sind weniger stabil als klassische Wasserkanister, können dafür, wie Wasserbeutel jedoch einfacher gelagert werden, um sie im Notfall kurzfristig zu füllen. Ähnlich wie Wasserkanister sind sie in variablen Größen erhältlich, die von wenigen Litern bis hin zu 20 Litern reichen.

Option 4: Getränke in Flaschen lagern

Besitzen Sie zu Hause ohnehin einen gewissen Getränkevorrat und verfügen über ausreichend Platz, können Sie Wasser oder andere Getränke auch direkt in PET-Flaschen zu Hause lagern. Kaufen Sie dafür je nach Anzahl der Personen im Haushalt 1-2 Getränkekisten mehr, als Sie üblicherweise auf einmal zu Hause benötigen. Achten Sie darauf regelmäßig die älteste Getränkekiste zuerst aufzubrauchen, damit keine Flüssigkeit zu lange eingelagert wird.

Im Gegensatz zu Wasser in Kanistern kann Mineralwasser in PET- und Glasflaschen dank der hygienischen Abfüllungen länger gelagert werden. Mineralwasser in Glasflaschen kann noch zwei Jahre, bei PET-Flaschen ein Jahr nach Ablauf das Mindesthaltbarkeitsdatum bedenkenlos getrunken werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum muss lediglich aus gesetzlichen Vorschriften heraus auf dem Produkt aufgedruckt werden.

Option 5: Notfallvariante Badewanne

Tritt der Blackout spontan ein und Sie bemerken, dass Ihnen kein ausreichender Vorrat an Trinkwasser zur Verfügung steht, können Sie kurzfristig improvisieren, wenn Sie eine Badewanne besitzen. In dieser lassen sich je nach Größe ausreichend Liter lagern, um mehrere Personen über einige Tage hinweg mit Trinkwasser zu versorgen.

Eine langanhaltende Lagerung kommt in der Badewanne jedoch nicht in Betracht, da das Wasser offen steht und so auch Verschmutzungen an das stehende Wasser gelangen können.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Warum sollte ich mein eingelagertes Wasser regelmäßig austauschen?

Stehendes Wasser kann bei einer zu langwierigen Lagerung zu abgestandenem Wasser werden, das sich nicht mehr zum Trinken eignet. Wasser schimmelt zwar nicht, aber es können sich nach einiger Zeit Keime darin bilden. Um einem negativen Effekt auf Ihre Gesundheit im Ernstfall vorzubeugen, empfiehlt es sich daher bei einer längeren Lagerung regelmäßig den Wasservorrat auszutauschen. Verwenden Sie das Wasser aus den Kanistern daher zum Kochen oder Trinken und füllen Sie die Kanister im Anschluss mit frischem Wasser nach.

Ist ein Wasservorrat nur für Blackouts sinnvoll?

Während Blackouts kann ein Wasservorrat besonders sinnvoll sein, Stromausfälle stellen jedoch nicht die einzige Gelegenheit dar, bei dem ein Wasservorrat eine Erleichterung darstellt. Auch Quarantänen im eigenen Haushalt oder schlichtweg Erkrankungen, bei denen mehrere Familienmitglieder zugleich betroffen sind, werden mit einem Wasservorrat leichter. So muss nicht mühsam ein Einkauf organisiert werden, da alles Notwendige bereits vorrätig ist.