HP Reverb G2 im Test

15. April 2022 von Justin
Vorschaubild
Auflösung (pro Auge) 2.160 x 2.160
Sichtfeld 98°
Bildwiederholfrequenz Sichtfeld90 Hz
Display LCD
Gewicht 550 g

Die HP Reverb G2 stellt eine der aktuell besten VR-Brillen für PC-Spieler dar. Um herauszufinden, was das VR-Headset bieten kann, habe ich das Modell in mehreren Gaming-Sessions auf die Probe gestellt.
Das VR-Headset punktete dabei vor allem durch überzeugende Bildqualität und hochwertigen Sound. Im Vergleich zur Konkurrenz konnte das Tracking der Bewegungen jedoch weniger überzeugen.

  • Hohe Bildqualität mit 4K-Auflösung
  • Bildaktualisierungsrate von 90 Hz
  • Gute Soundqualität dank 3D-Audio
  • Keine Trackingstation erforderlich
  • Tracking weniger präzise
  • Controller reagieren weniger präzise

Was sind die Vorzüge eines VR-Headsets?

Ein VR-Headset bietet Nutzern die Gelegenheit immersiv in virtuelle Spielwelten einzutauchen. Der Spieler wird damit zu einem Teil der Spielwelt und kann Geschehnisse durch Bewegungen seines Körpers und Motion-Controllers viel direkter steuern als durch den Knopfdruck auf einem Standardcontroller.

VR-Enthusiasten schätzen das vollkommene Spielerlebnis, das einen tiefer eintauchen lässt als der Platz vor einem Bildschirm das je könnte. Durch die Kombination von visuellen und auditiven Effekten können gute VR-Headsets dabei einen räumlichen Eindruck erwecken, der Spielern auch Wahrnehmung von Spielinhalten ermöglicht, die hinter ihnen stattfinden.

Lieferumfang

Das HP Reverb G2 kann wahlweise mit und ohne Controller erworben werden. Damit wir das Tracking des Systems vernünftig überprüfen können, haben wir uns für den Kauf eines Bundles inklusive zweiter Motion-Controller entschieden.

Das VR-Headset kam mit der Lieferung zügig an und unbeschädigt an. Neben dem VR-Headset und den zwei Controllern wird ebenso ein Verbindungskabel mitgeliefert. Hier sollten Anwender von PCs mit AMD-Chipset jedoch aufpassen.

Mittlerweile hat HP die Auslieferung einer neuen Generation an Kabeln ins Rollen gebracht, da die erste Generation der Kabel Probleme mit Computern mit AMD-Chipsets verursachen konnte. Wer ungeplant noch ein Set mit einem alten Kabel erworben hat, kann sich jedoch direkt an HP wenden und erhält ein kostenfrei ein Gen2-Kabel zugesandt.

Erster Eindruck

Der erste Eindruck des HP Reverb G2 fällt positiv aus. Das VR-Headset wurde ausreichend mit einem Frontpolster gepolstert und das Gewicht verteilt sich gut, wenn man das VR-Headset erst mal auf die eigene Kopfgröße eingestellt hat.

Auch das rund 6 Meter lange Kabel bietet Möglichkeit, sich mit genügend Abstand zum Computer zu positionieren. Das ist entscheidend, damit man nicht Gefahr läuft, versehentlich im Spielablauf irgendetwas zu beschädigen. Da es in VR-Spielen unkompliziert ist, sich selbst in der Handlung zu verlieren und die Brille auf dem Kopf sitzt, ist es schwieriger, die Umgebung parallel im Auge zu behalten.

Vor einem Spielstart sollte man daher unbedingt Abstand zu allem einnehmen, das man treffen könnte und etwaige Stolperfallen im Umfeld beseitigen. Auch auf die genaue Position des Kabels sollte man achten, um sich nicht versehentlich darin zu verfangen.

Kompatibilität

Die HP Reverb 2 ist sowohl mit der Verwendung SteamVR als auch Windows Mixed Reality kompatibel. Um das VR-Headset mit Spieletiteln dieser Art zu verwenden, ist also auch keine komplizierte Installation erforderlich. Dennoch sollte man sich bei der ersten Einrichtung Zeit dafür nehmen, das VR-Headset ordentlich zu kalibrieren.

Wer hier bei der Ersteinrichtung auf besondere Probleme mit dem Tracking stößt, sollte die Lichtverhältnisse im Raum überprüfen. Da das Tracking bei diesem VR-Headset über vier Kameras im Headset selbst erfolgt, benötigt das Gerät auch ausreichend Licht in der Umgebung, damit die Kameralinsen Bewegungen vernünftig registrieren können.

Bildqualität

In Sachen Bildqualität hat die HP Reverb G2 die Nase vor vielen Konkurrenten. Die VR-Brille ist imstande, beeindruckende 2.160 x 2.160 Pixel pro Auge bereitzustellen. Das bedeutet, dass Anwender hier insgesamt eine Auflösung von 4.320 x 2.160 Pixel geboten wird. Dazu wird ein breites Sichtfeld von 114 Grad geboten.

Spiele lassen sich mit der HP Reverb G2 also in 4K-Auflösung genießen. Ergänzt werden diese durch eine Bildaktualisierungsrate von 90 Hz, die Bewegungsabläufe für Anwender angenehm gestaltet.
Das wiedergegebene Bild fällt somit nicht nur flüssig aus, sondern wartet ebenso mit einer Vielzahl an Details und Kontrasten auf. Spieletitel werden dadurch mit einem viel größeren Detailgrad dargestellt als bei der Konkurrenz.

Das hat zur Folge, dass sich viele Spieltitel wie zum Beispiel Medal of Honor oder Half Life Alyx mit diesem VR-Headset wie Next Gen Titel anfühlen. Effekte wirken durch den erhöhten Detailgrad realer.

Soundqualität

Die Soundqualität der HP Reverb G2 fällt ebenso überzeugend aus wie ihre Bildqualität. Das verwundert nicht, da Valve bei der Entwicklung des Headsets beteiligt war und auch der Sound der Valve Index mit ähnlicher Qualität aufwartet.

Für die HP Reverb G2 ist das ein großer Pluspunkt, denn die Kombination aus Bild- und Tonqualität sorgt dafür, dass das VR-Erlebnis überzeugend detailliert ausfällt. Diese Effekte kommen besonders bei Horror-Titeln zur Geltung, da das Gerät so ermöglicht, den Spannungsbogen durch den Raumklang viel intensiver aufzubauen. Doch auch andere Spieltitel profitieren von der verbesserten Immersion.

Tracking

Die HP Reverb G2 setzt beim Tracking auf vier in das VR-Headset selbst integrierte Kameras, die eine zusätzliche Trackingstation für die VR-Brille überflüssig machen. Das hat den Vorteil, dass Anwender für die Bedienung der HP Reverb G2 weniger freie Fläche benötigen und sich nicht vor einer separaten Kamera positionieren müssen.

Allerdings bringt dieser Unterschied auch einige Schwächen mit sich. Das Tracking der Bewegungen funktioniert weniger präzise als bei der Konkurrenz, sodass es bei feinmotorischen Aufgaben schwieriger ist, mit der VR-Brille zum Ziel zu gelangen.
Auch die Controller selbst reagieren weniger präzise als bei Modellen der Konkurrenz, was die Freude über hohe Sound- und Bildqualität etwas dämpft.

Fazit

Die HP Reverb G2 setzt ordentliche Maßstäbe für ein VR-Headset. Sowohl Bildqualität als auch der Sound konnten mich persönlich beim Test überzeugen. Die einfache Einrichtung und Kompatibilität zu vielen SteamVR-Titeln sorgen für ausreichend Spielauswahl.

Allerdings ist das Modell dennoch nicht frei von Fehlern und Schwächen. Die Idee ein Vier-Kamera-Tracking direkt am VR-Headset zu ermöglichen, erspart Anwendern zwar die Notwendigkeit einer zusätzlichen Trackingstation, in der Realität fällt die Umsetzung des Trackings jedoch weniger präzise aus als bei der Konkurrenz. Dazu bleibt die Präzision der Controller selbst ebenso hinter vergleichbaren Geräten zurück.

Ohne diese Abstriche hätte die HP Reverb G2 gute Chancen gehabt, sich den Titel als bestes VR-Headset für den Computer zu sichern. Sollten die Entwickler bei einer HP Reverb G3 einen Teil dieser Kritikpunkte in den Griff bekommen, könnte das Modell die Konkurrenz hinter sich lassen.
So müssen Nutzer für sich selbst abwägen, was ihnen bei der Nutzung einer VR-Brille wichtiger ist: Eine gute Bild- und Soundqualität oder die Präzision der Controller sowie ein präzises Tracking.

[accordiongroup id=“906″ markup=“faq“][accordion group=“906″ title=“Was ist 3D-Audio?“ active=““]Bei 3D-Audio handelt es sich um ein bestimmtes Audioformat für Raumklang, das eine dreidimensionale Umgebung simuliert. Das Format findet heutzutage bereits ebenso in der Wiedergabe von Musiktiteln Anwendung und erfreut sich vordergründig im Bereich der VR-Spieltitel großer Beliebtheit, da es eine größere Immersion in das Spielgeschehen ermöglicht. [/accordion][accordion group=“906″ title=“Kann eine VR-Brille für den PC auch für eine Konsole verwandt werden?“ active=““]Nein, wenn eine VR-Brille für den Computer konzipiert wurde, kann sie nicht für eine Konsole verwandt werden. Das liegt darin begründet, dass Computer und Videospielkonsolen auf unterschiedlichen Betriebssystemen laufen und damit Adaptionen in der Funktionsweise notwendig wären, die sich so in einem VR-Headset nur schwer umsetzen lassen. Wird ein VR-Headset für den PC und bestimmte Programme oder Betriebssysteme angeboten, sollte auch nur davon ausgegangen werden, dass sie mit dem ausgewiesenen System kompatibel ist. [/accordion][/accordiongroup]