Nitro Concepts S300 im Test

18. November 2021 von Justin
Vorschaubild
Marke Nitro Concepts
Modell S300
Belastbarkeit 135 kg
Gewicht 24,5 kg
Material Stoff
Körpergröße 160 - 195 cm
Sitzhöhe 48 bis 61 cm
Synchronmechanik Nein
Feststellbare Wippmechanik
Besonderheiten
Preis
8
Sitzkomfort
8
Stabilität
8
Ergonomie
7
Verarbeitung
8
Armlehnen
7
Neigbarkeit
8
Rollen
7
Design
8
Garantie
8
2+
77 /100
Gut
November 2021

Der Nitro Concepts S300 wurde mit dem Gedanken geschaffen, einen möglichst ergonomischen Bürostuhl zu einem bezahlbaren Budget zu liefern. Das Modell zielt dabei nicht nur auf Büro-Angestellte, sondern im Einzelnen auch auf Gamer ab.

Ich habe das Modell über längere Zeit getestet, um zu sehen, welche Stärken und Schwächen es genau mit sich bringt. Ist man Stunden lang auf einem Stuhl im Einsatz, sollte es dem eigenen Körper zuliebe ein Bürostuhl sein, der über ausreichend ergonomische Standards verfügt.

Der Nitro Concepts S300 bringt hier einige Pluspunkte mit sich, die für den Kauf des Produkts sprechen. Darunter zählen die Höhenverstellung sowie die 3D-Armlehnen, die mehr Anpassungsmöglichkeiten bieten. Doch es gibt auch einige Stellen, an denen noch nachgebessert werden könnte.

  • Belastbar bis 135kg
  • Höhenverstellbar um 13 Zentimeter
  • Armlehnen verstellbar
  • atmungsaktiver Stoff
  • Wippmechanik mitverstellbarer Rückenlehne
  • Keine Aluminium-Basis
  • Keine Synchronmechanik

Was macht einen guten ergonomischen Gamingstuhl aus?

Um als ergonomisch zu gelten, ist es für einen Gamingstuhl unerlässlich, dass sein Anwender ihn passend justieren kann. Dazu gehört nicht nur eine verstellbare Sitzhöhe, sondern idealerweise ebenso anpassbare Armlehnen und Kopfstützen.

Integrierte Lordosenstützen helfen bei langem Sitzen dabei, die Bandscheiben im Arbeitsalltag zu entlasten und schützen vor unangenehmen Folgeerkrankungen mit Arbeitsausfällen. Eine Synchronmechanik oder eine Wippmechanik sind wichtig, damit starre Sitzpositionen am Arbeitsplatz vermieden werden.

Ebenso sollten die richtigen Rollen auf dem vorhandenen Untergrund genutzt werden, damit es weder zu abruptem Abstoppen in der Bewegung noch zu Rutschen über zu glatten Flächen kommt. Hartbodenrollen sind hier auf Parkett oder hochwertiges Laminat ausgelegt, während Weichbodenrollen für Teppich und günstigeres Laminat geeignet sind.

Für einen sicheren Stand sollte das Fußkreuz eines ergonomischen Gamingstuhls über fünf Rollen verfügen. So wird sichergestellt, dass sich der Stuhl gut bewegen lässt und das Gewicht dennoch gut verteilt wird.

Lieferumfang

Mit einer Lieferzeit von knapp vier Tagen kam das Produkt im Rahmen der üblichen Lieferdauern an. Wie bei Gamingstühlen üblich wurde er in Einzelteilen geliefert, die gut verpackt waren.
Sämtliche Einzelteile sind vollständig und unbeschädigt bei mir eingetroffen. Gut gefällt mir, dass die einzelnen Teile des Gamingstuhls ordentlich gepolstert verpackt waren, dabei jedoch auf einen unnötig übergroßen Karton verzichtet wurde.

Aufbau

Wer bereits einige Gamingstuhle aufgebaut hat, sollte beim Aufbau dieses Modells keine Schwierigkeiten haben. Um weder den Stuhl noch den Boden zu beschädigen, sollte man dennoch wie bei jeder Montage eine Decke als Schutz unterlegen.

Auch Neulinge im Zusammenbau des Stuhls dürften sich gut zurechtfinden. Manche der Abbildungen in der Montageanleitung fallen zwar klein aus, da die einzelnen Arbeitsschritte jedoch recht logisch aufeinander folgen, kann man sich das meiste unkompliziert erschließen.

Wer eine helfende Hand hat, die die Einzelteile halten kann, wird mit dem Aufbau in wenigen Minuten fertig sein. Wer das Modell allein zusammenschraubt, wird einen Moment länger benötigen, sollte aber auf keine größeren Schwierigkeiten stoßen.

Erster Eindruck und Sitzkomfort

Der erste Eindruck des Nitro Concepts S300 bleibt insgesamt positiv. Die Nähte des Stoffes wirken gut verarbeitet, das Polster weist eine angenehme Dicke auf und man kann sich angenehm gegen die Rückenlehne zurücklehnen.

Die Kunststoffräder waren in den ersten Bewegungen noch etwas schwergängiger, sobald man jedoch begonnen hat, einen Tag oder länger darin zu verbringen, ist das Gefühl verschwunden. Für ein Kunststoffgerüst wirkt das Fußkreuz des Modells recht solide, ich weiß jedoch aus Erfahrung, dass man die Ermüdungserscheinungen bei dem Material meist erst schleichend über einen längeren Zeitraum bemerkt.

Unangenehme Quietschgeräusche, wie ich sie bereits bei anderen Kunststoff-Fußkreuzen und Rädern erlebt habe, gibt es in der Nutzung jedoch nicht.

Rückenlehne

Die Rückenlehne des Nitro Concepts S300 dient bequem zum Anlehnen, hat jedoch auch weitere Funktionen zu bieten. Sie lässt sich nämlich verstellen und verfügt über eine sogenannte Wippmechaniik.
Das bedeutet, wenn ich mit dem Stuhl nach hinten wippe, kann ich die Lehne verstellen, um meine Sitzposition zu variieren. In der Praxis gelingt das gut und aus meiner Sicht unkompliziert.

Wer noch keine Erfahrung mit einer Wippmechanik hat, benötigt vielleicht zwei oder drei Anläufe, bis er das rechte Maß für die Bewegung gefunden hat, dann sollte es möglich sein, die Rückenlehne jederzeit im Alltag passend zu verstellen.

Armlehnen

Die Armlehnen des Nitro Concepts S300 stellen sogenannte 3D-Armlehnen dar. Das heißt, dass Anwender diese verstellen und an die eigenen Bedürfnisse anpassen können.

Nach Belieben können diese Armlehnen seitlich verschoben, sowie nach vorne oder hinten manövriert werden. Dadurch können Nutzer ihre Sitzposition so wählen, dass ihre Unterarme entlastet werden und sich weder dort noch in Schultern und Nacken eine unangenehme Spannung aufbauen kann.

Kopfstütze

Die Kopfstütze des Nitro Concepts S300 ist nicht höhenverstellbar, kann bei Bedarf jedoch abgenommen werden. Wenn sie bei kleineren oder größeren Nutzern nicht an der gewünschten Stelle sitzt, kann sie so entfernt werden, ohne beim Zurücklehnen zu stören oder für Druck an unangenehmen Stellen zu sorgen.

Die Kopfstütze selbst hat aus meiner persönlichen Sicht eine angenehme Härte und fällt mittelhart aus. Da Anwender hier sehr unterschiedliche Vorlieben haben, könnte sie für andere Nutzer zu hart oder zu weich ausfallen.

Größenberatung

Mit der Möglichkeit die Sitzhöhe um 13 cm von 48 bis 61 cm zu variieren, bietet der Nitro Concepts S300 ausreichend Verstellmöglichkeiten. Nutzer in den Größenbereichen von 160 bis 195 cm sollten hier auf keine Schwierigkeiten stoßen.

Anwender, die kleiner als 160 cm ausfallen oder größer als 195 cm sind, müssen gegebenenfalls auf andere Modelle ausweichen oder sich durch andere Hilfsmittel wie eine passende Fußstütze oder einem höhenverstellbaren Schreibtisch bedienen.

Da das Modell mit bis zu 135 kg belastet werden kann und über eine knapp 57 cm breite Rückenlehne verfügt, finden auch Menschen mit unterschiedlicher Konstitution Platz auf dem Nitro Concepts S300.

Garantie

Der Hersteller gibt keine zusätzliche Garantie auf das Modell, sodass die üblichen gesetzlichen Fristen, also die gesetzliche Gewährleistung, Gültigkeit behalten.

Fazit

Der Nitro Concepts S300 ist alles in allem ein guter Gamingstuhl, der auch einen gewissen ergonomischen Standard erfüllt. Wer nicht genügend finanzielle Mittel verfügt, um in ein Modell mit einer Synchronmechanik zu investieren, ist mit einer Wippmechanik noch immer besser bedient als mit einer unverstellbaren Rückenlehne.

Dennoch bietet eine Synchronmechanik im Vergleich zu einer Wippmechanik mit Arretierungsfunktion einen hohen Mehrwert. Damit werden nämlich nicht nur die Rückenlehne bewegt, sondern auch die Sitzfläche automatisch so angepasst, dass ein größerer Winkel zwischen Ober- und Unterkörper entsteht.

Dadurch können Sitzpositionen besser aufgelockert werden und Körperflüssigkeiten wie Lymphflüssigkeiten besser zirkulieren als bei starren Sitzhaltungen oder Wippmechaniken. Ein weiterer Minuspunkt bei dem Modell liegt in dem Kunststoff-Spritzguss begründet, der die Basis seines Fußkreuzes bildet.

Kunststoff unterliegt hier viel größeren Abnutzungserscheinungen als Aluminium und ist daher nicht so langlebig. Bei einem Gamingstuhl, für den man einen dreistelligen Betrag ausgibt, ist das schade, weil man eine solche Investition schon über einen längeren Zeitraum tätigt.

Zudem können Kunststoffräder in einigen Fällen zu unangenehmen Quietschgeräuschen führen und neigen ähnlich wie Kunststoff-Fußkreuze dazu sich wesentlich schneller abzunutzen. Hier wäre in meinen Augen noch Luft nach oben gewesen, um das Modell insgesamt mit höherer Qualität anzubieten.

Wiederum positiv fällt der atmungsaktive Bezug auf dem Sitz aus, der tatsächlich vor unangenehmen Schwitzen schützt. Man klebt auch nach vielen Stunden im Sitzen nicht unangenehm an dem Stuhlpolster fest.

Da sich das Modell mit bis zu 135 kg belasten lässt, eignet er sich für Menschen mit unterschiedlichen Größen und Konstitutionen. Die Sitzhöhe lässt sich ebenso um 13 Zentimeter variieren, sodass größere und kleinere Anwender Platz darauf finden.

Alles in allem ist das Modell ein solider Gamingstuhl mit vernünftigen ergonomischen Eigenschaften. Wer jedoch nach dem höchsten Maß an Ergonomie oder einem hohen Maß an Langlebigkeit sucht, sollte lieber bereit sein mehr in ein anderes Möbelstück zu investieren.

FAQ

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Aus ergonomischer Sicht hat grundsätzlich die Synchronmechanik hier die Nase vorn. Denn sie sorgt dafür, dass sich parallel zur Verstellung der Rückenlehne auch die Sitzfläche synchron mitbewegt wird.

Dabei sorgt man dafür, dass der Öffnungswinkel zwischen Ober- und Unterkörper größer wird, sodass der Körper aus einer starren Sitzhaltung wesentlich besser aufgelockert wird als bei einer reinen Wippmechanik. Dafür ist eine Synchronmechanik in der Produktion jedoch teuer und somit auch teuer in der Anschaffung für Anwender.

Wer sich keine Synchronmechanik leisten will oder kann fährt daher mit einer Wippmechanik noch immer besser als einer starren Rückenlehne, da sich die Sitzposition durch das Wippen dennoch auflockern und variieren lässt.

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Aluminium-Gestelle oder Basen haben ihren Kunststoff-Pendants einiges voraus. Da sie aus Metall bestehen sind sie weniger anfällig für Abnutzungen oder Brüche, was dafür sorgt, dass eine solche Basis oder ein solches Fußkreuz auch gut und gerne die Dauer des Gamingstuhl-Polsters überleben kann.

Wer in einen Gamingstuhl mit ordentlicher Aluminum-Basis investiert, kann damit rechnen, das Modell fünf bis zehn Jahre erfolgreich zu nutzen. Bei Kunststoff-Varianten hängt das hingegen stark von der exakten Widerstandsfähigkeit des Produkts ab, da nicht jeder Kunststoff exakt identisch ist.

Insgesamt sind sie jedoch anfälliger und nutzen sie schneller ab als Metall, obwohl auch einzelne Kunststoff-Basen fünf Jahre überdauern können.

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