Die Oculus Quest 2 ist der Nachfolger der beliebten Oculus Quest. Was sich im Vergleich zur Oculus Quest getan hat und wie gut sich das Modell im Vergleich zur Konsolen- und PC-Konkurrenz schlägt, habe ich in einem Testlauf erprobt.
Dabei habe ich das VR-Headset in mehreren Gamingsessions mit unterschiedlichen Spieltiteln getestet. Für die Oculus Quest 2 spricht hier klar das Preis-Leistungs-Verhältnis, da ohne zusätzlich benötigte Hardware ein komplettes VR-Erlebnis für Anwender möglich wird. Allerdings bleibt dieser Spielgenuss an zusätzliche Bedingungen geknüpft.
Was sind die Vorzüge eines VR-Headsets?
VR-Headsets ermöglichen Nutzern immersiv in ihre virtuellen Spielwelten einzutauchen. Dadurch wird der Spieler zu einem Teil der Spielwelt und kann das dortige Geschehen beispielsweise durch Bewegungen des eigenen Körpers oder eines Motion-Controllers direkter steuern als es der reine Knopfdruck auf einem Standard-Controller ermöglicht.
VR-Liebhaber genießen das vollkommene Spielerlebnis, das eine gute Immersion in einen VR-Titel bietet, da es das Spielvergnügen im Vergleich zu einem reinen vor dem Bildschirm sitzen, überbietet. Die Kombination aus auditiven und visuellen Effekten befähigt ein gutes VR-Headset dazu, einen räumlichen Eindruck zu erwecken, bei dem Spieler die Möglichkeit haben, auch Spielinhalte wahrzunehmen, die scheinbar hinter ihnen stattfinden.
Lieferumfang
Die Oculus Quest 2 wird als eigenständiges All-in-One-VR-System inklusive Controller geliefert. Über die zugehörigen Kabel kann die VR-Brille geladen werden, da sie im Gegensatz zu vielen Konkurrenten über einen integrierten Akku verfügt.
Das Paket wurde schnell mit ordentlich verpackten Einzelteilen zugestellt. Nach einer ersten Aufladung konnte ich auch schon mit der Einrichtung des VR-Headsets beginnen und die ersten Spiele austesten.
Erster Eindruck
Gut gefällt mir, wie Anwenderfreundlich die Oculus Quest 2 gehalten ist. Das eigenständige System ist für die erste Benutzung unkompliziert geladen, auch die Einrichtung war für mich angenehm einfach gehalten.
Wer schon Übung mit anderen VR-Brillen hat, wird hier wohl keine Probleme haben, aber auch Anwender, die sich noch nicht mit der Technologie auskennen, dürften gut durch die Einrichtungsschritte geleitet werden. Ein Manko lässt sich dabei jedoch ebenso feststellen – denn um die VR-Brille nutzen zu können, benötigt man zwingend einen Facebook-Account. Wem es wert ist, seine Daten an den Meta-Konzern weiterzuleiten, erhält jedoch ein leistungsstarkes Gerät.
Meta gilt hier nicht umsonst mit der Oculus Quest 2 als Marktführer im VR-Bereich, denn mit diesem VR-Headset hat das Unternehmen die VR-Technologie sowohl preislich als auch in der Einrichtung massentauglich gemacht. Sogar einige VR-Titel sind mittlerweile exklusiv für die Oculus Quest 2 erschienen.
Angenehm in der Anwendung ist, dass keinerlei Kabelbindung mit dem Gerät erforderlich ist. Der integrierte Akku sorgt dafür, dass man abgesehen von der Ladung selbst nicht an einen Anschluss gebunden ist. Dadurch lässt sich die Oculus Quest 2 sehr flexibel und ohne Stolperfallen in den eigenen vier Wänden nutzen.
Kompatibilität
Obwohl es sich bei Oculus Quest 2 um ein eigenständiges VR-System handelt, ist die Auswahl an möglichen VR-Spieltiteln groß. Das sorgt dafür, dass sich für viele unterschiedliche Vorlieben auch ein passendes Videospiel finden lässt.
Nutzer, die etwa virtuell den Mount Everest erleben wollen oder eine Achterbahn fahren möchten, werden ebenso bedient wie Spieler, die die Rolle des Sith Lords Darth Vader übernehmen wollen. Prinzipiell lässt sich für jeden Geschmack ein passender VR-Titel auftreiben.
Die Spiele lassen sich dabei über den Oculus VR Store beziehen. Die große Auswahl, die stetig weiter wächst, ist einer der Gründe, warum sich die Oculus Quest 2 zu einer der beliebtesten verfügbaren VR-Brillen entwickelt hat.
Bildqualität
Die Bildqualität der Oculus Quest 2 fällt insgesamt gut aus, der Fliegengitter-Effekt ist jedoch nicht völlig verschwunden. Wer genau hinsieht, kann die einzelnen Gitter im Bild noch immer erkennen, wer sich jedoch mehr aufs Spielgeschehen konzentriert, kann sie gut ausblenden.
Im Gegensatz zur Konkurrenz kann die Oculus Quest 2 so weniger Details wiedergeben und dargestellte Inhalte wirken weniger realistisch und detailreich als beispielsweise bei der HP Reverb G2. Das lässt sich im Hinblick auf den Preis des Modells jedoch verschmerzen, da die Qualität noch immer gut genug ist, um das VR-Spielgeschehen zu genießen.
Soundqualität
Die Soundqualität der Oculus Quest 2 kann überzeugen, da auch sie auf einen integrierten 3D-Sound setzt. Der Raumklang wird dadurch dreidimensional simuliert, sodass es sich für Spieler tatsächlich anhört, als ob Geräusche im Spiel von unterschiedlichen Seiten kommen.
Der Ton fällt laut und kräftig aus, ohne, dass dabei zusätzliche Kopfhörer nötig sind. Dabei wird der Klang klar wiedergegeben und einzelne Geräusche wirken sehr real und gut voneinander unterscheidbar. Egal, ob es sich nun um Geräusche vom Wind handelt, um die Wiedergabe von Videospiel-Schüssen oder Vogelgesang.
Wer auf Kopfhörer dennoch nicht verzichten will, kann über den 3,5 mm Klinkenanschluss jederzeit Kopfhörer an die VR-Brille anschließen.
Tracking
Das Tracking-System des VR-Headsets mit den Oculus Touch Controllern überzeugt im Einsatz, da das Modell noch bessere Gestenerkennung besitzt als der Vorgänger. Die Controller liegen dabei bequem in der Hand und sind für Anwender unkompliziert zu benutzen. Egal, ob man bisher viel oder wenig Erfahrung im Umgang mit Tracking bei VR-Systemen hat, die Haptik und Präzision überzeugt hier.
Mehrspieler-Optionen
In einem Punkt hat die Oculus Quest 2 neue Maßstäbe gesetzt, denn es war noch nie einfacher, andere Mitspieler zu einem gemeinsamen Spieleabend hinzuzufügen oder Freunde und Familie durch Streaming an dem Spielgeschehen teilnehmen zu lassen. So lässt sich das Spielgeschehen nicht nur auf kompatible Fernseher streamen, sondern kann auch durch die Oculus App übertragen werden, um Andere am Erlebnis teilhaben zu lassen.
Durch die Möglichkeit ein Live-Konzert mit anderen Fans zu besuchen oder einer VR-Community beizutreten, wird Anwendern eine vielseitige Anwendungsmöglichkeit geboten, die andere VR-Headsets nicht in dieser Form bieten können. Das integrierte Mikrofon der VR-Brille sorgt hierbei dafür, dass auch die Kommunikation bequem möglich wird.
Akkuleistung
Einzig die Akkuleistung des VR-Headsets lässt bisher noch sehr zu wünschen übrig. Wenn ich eine Spielsession mit einer vollgeladenen VR-Brille starte und über eine Stunde damit spiele, ist die Akkuleistung um bis zu 50 % gesunken, wenn ich das Spiel beende. Das bedeutet, dass es schwierig ist, viele Stunden am Stück zu spielen, ohne eine Zwischenladung für die VR-Brille einzuplanen.
Fazit
Dieses VR-Headset stellt ohne Zweifel ein Produkt mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis dar. Es ist erschwinglicher als die Konkurrenz und bietet dennoch Zugriff auf eine umfassende VR-Spielbibliothek.
Wer möglichst preiswert in VR-Welten eintauchen möchte, findet hier das passende Modell für sich, das auch mit einem starken Sound beeindrucken kann. Die Controller-Steuerung fällt ebenso präzise aus.
Einige Probleme bleiben dennoch bei dem VR-Headset bestehen. Zum einen die geringe Akkulaufzeit, die eine lang anhaltende Spielsession ausbremst, sowie der Zwang eines Facebook-Accountes, der für die Verwendung unerlässlich bleibt. Auch die Bildqualität lässt hier noch Luft nach oben offen, auch wenn sich das für den Einkaufspreis verschmerzen lässt.
Sollte ein Nachfolger der Oculus Quest 2 erscheinen, der keinen Facebook-Account voraussetzt, sowie bessere Bildqualität und längere Akkulaufzeit bieten kann, könnte sich die VR-Brille gegen die Konkurrenz vollständig durchsetzen.