Pocketbook InkPad X im Test

31. März 2022 von Justin
Vorschaubild
Hersteller PocketBook
Modell InkPad X
Maße 249 x 173 x 7,7 mm
Bildschirmauflösung 1.404 x 1.872 Pixel
Display Größe 10,7 Zoll
Pixeldichte 227
Interner Speicher 32
Erweiterbarer Speicher Nein
Akku 2.000 mAh

Das Pocketbook InkPad X gilt als E-Book-Reader mit besonders großzügigem Display ebenso wie Vorgängermodell der Marke Pocketbook. Da ich selbst seit Jahren begeistert an E-Book-Readern lese, habe ich schon einige Modelle geprüft.

Um herauszufinden, wo die Stärken und Schwächen des Modells im Vergleich zur Konkurrenz liegen, habe ich den E-Book-Reader ausführlich für euch getestet. Dabei überraschte das Gerät primär mit einigen Funktionen, die über die Standard-Eigenschaften eines klassischen E-Book-Readers hinausgehen.

  • 10,7-Zoll großes E-Ink-Display
  • Verstellbare Farbtemperatur
  • Automatisierte Lichtanpassungen
  • Lange Akkulaufzeiten (bis zu 40.000 Seiten)
  • Großer Funktionsumfang
  • Keine Speicherplatzerweiterung möglich (reicht für 1000 E-Books)
  • Kein Wasserschutz
  • Stolzer Preis für einen E-Book-Reader

Erster Eindruck – Design und Verarbeitung


Das Pocketbook InkPad X wird neben dem dazugehörigen USB-Typ-C-Kabel zusätzlich mit einem AUX-zu-USB-C Adapter geliefert. Für die schnelle Einrichtung des Geräts liegt eine Schnellstartanleitung bei, die verständlich und übersichtlich aufgebaut ist.

Unser Testmodell verfügt über ein schwarzes Gehäuse mit einem anthrazitfarbenen recht großen Kinn. Vom Hersteller wird die Farbe als ‚metallic grey‘ betitelt. Seine Rückseite verfügt über geriffelte Struktur, mit der das Gerät weniger schnell aus den Fingern gleitet.

Da die Rückseite selbst dünn ausfällt, bleibt das Gewicht des Modells überschaubar. Da das vorhandene Gewicht vonseiten der Hersteller gut ausbalanciert wurde, liegt der E-Book-Reader gut in der Hand.
Mit etwas Druck lässt sich der E-Book-Reader leicht verbiegen, was dafür spricht, dass er stabiler als steifes Glas ausfällt. So kann das Kunststoffgehäuse nämlich Stürze bei Bodenkontakt besser abfedern als starre Kunststoffverbindungen.

Da der Hersteller das Modell dennoch nicht als „Sturzfest“ bewirbt, sollte man nicht damit rechnen, dass es große Stürze übersteht. Kleinere Fallhöhen wie aus der Hand auf den Tisch dürften jedoch kein Problem darstellen.

Verwendet man den E-Book-Reader ohne Case, weist das Display relativ schnell Gebrauchsspuren auf. Wer also langfristig seine Freude an dem Reader möchte, sollte zu Beginn in ein Cover investieren.

Technische Ausstattung

Das Pocketbook InkPad X misst 249 x 173 x 7,7 mm. Durch sein dünnes Design bringt es trotz seines 10,7-Zoll-Displays nur 300 g auf die Waage.

Es bietet eine Bildschirmauflösung von 1.404 x 1.872 Pixel mit 227 ppi. Dazu kann es insgesamt 16 verschiedene Graustufen darstellen, die Inhalte mit unterschiedlichen Kontrasten zur Geltung bringen.

Für die Performances des E-Book-Readers wurde ein Dual-Core-Prozessor mit einem Basistakt von 1 GHz verbaut. Ergänzt wird dieser durch einen 1 GB großen Arbeitsspeicher, der für das Zwischenspeichern von E-Books vollkommen ausreicht. Insgesamt reicht 1 GB etwa für 1000 E-Books. 

Der interne Speicherplatz von 32 GB genügt, um so einige Bücher darauf zu lagern. Allerdings verfügt das Pocketbook InkPad X keinerlei Möglichkeiten den Speicherplatz manuell zu erweitern.

Wer also hoffnungsvoll mit dem Gedanken spielt, externe Speicherkarten zu nutzen, muss sich davon bei diesem Modell verabschieden. Der integrierte Akku von 2.000 mAh mag von der Zahl selbst recht klein wirken.

Da das Gerät jedoch über die E-Ink Carta Mobius Technologie verfügt, benötigt es wesentlich weniger Akkuleistung als klassische Tablets. Je nach Nutzungsart und Dauer kann eine Akkuladung bei dem Modell bis zu vier Wochen anhalten.

Der E-Book-Reader verfügt über das Betriebssystem Linux 3.10.65 und unterstützt mit dem WLAN-Standard 802.11 sowie Bluetooth gleich zwei Arten von Funkverbindungen. Dazu besitzt es einen USB-Typ C-Anschluss.

Das Pocketbook InkPad X im Detail

Das Display das Pocketbook InkPad X wurde für die Benutzung mit Fingereingabe optimiert. Die Eingabe mithilfe von Stiften ist dennoch möglich, die Bedienung mit Fingern gestaltet sich auf dem Touchpad jedoch einfacher.

Der Touchscreen reagiert schnell und präzise. Kleinere Fehler, die auftreten lassen, sich durch eine Bildschirmkalibrierung häufig beheben. Wie bei anderen Geräten mit der E-Ink-Technologie kann Ghosting auftreten.

Das bedeutet, dass zeitweise Buchstabenfragmente immer noch einigermaßen zu sehen sind. Da diese Effekte jedoch nicht dauerhaft sind und nach einiger Übergangszeit verschwinden, stört das im realen Gebrauch selten.

Als Paneltechnik kommt hier die von Pocketbook bekannte E-Ink Carta Mobius Technologie zum Einsatz, die das E-Books mithilfe der 16 Graustufen angenehm und stromsparend darstellt. Nur das InkPad X besitzt diese Technik. Durch das Trägermaterial aus Kunststoff bleibt das Display selbst robust und leicht.

Das Pocketbook InkPad X bietet eine maximale Helligkeit von 50 cd/m² bei kalter Lichteinstellung sowie 44 cd/m² bei Nachtlicht. Da bereits rund 30-40 cd/m² für ein entspanntes Lesen genügen, reicht die Helligkeit hier vollkommen aus.

Angenehm ist die Möglichkeit die Farbtemperatur des Displays anzupassen. Die Standard-Einstellung der Farbtemperatur liegt bei 6.500 K. Wer jedoch den Blaulichtfilter einsetzt, kann die Farbtemperatur damit auf ca. 2.800 K anpassen und die Helligkeit auf etwa 49 cd/m² reduzieren.

Der Blaulichtfilter selbst lässt sich wahlweise über einen Menüpunkt, eine Wischgeste oder die eingebaute Automatik bequem ein- und ausschalten. Durch die Darstellungen des Displays benötigt man keine aktive Beleuchtung, damit Inhalte vernünftig zu lesen sind.

Die Beleuchtung des Displays erfolgt über LED-Leuchten, die am Rand des Displays verbaut worden. Von dort trifft ihr Licht auf die Trägerfolie des E-Ink-Panels und verteilt sich so.

Dadurch wird eine indirekte Beleuchtung geschaffen, die die Augen beim Lesen weniger stark ermüdet als bei Standard-Bildschirmen und auch den Akku schont. Ein großer Pluspunkt für den Lese-Komfort liegt auch in der Automatisierungsfunktion für Beleuchtung und Nachtlicht.

Das funktioniert bei dem Pocketbook InkPad X ähnlich wie bei anderen smarten Zeitdiagrammen. So werden Helligkeit und Smartlight-Intensität abhängig von der Uhrzeit vordefiniert.

Lesen mit dem Pocketbook InkPad X

Gleich zu Beginn sei gesagt, dass einem das Pocketbook InkPad X dank des großen Displays ein hervorragendes Leseerlebnis bietet. Selbst Menschen mit geringerer Sehkraft können auf dem E-Book-Reader noch ausgezeichnet lesen, da die Displayfläche ausreichend Raum bietet, um den Text sehr groß darzustellen.

Mit vielen Konkurrenzprodukten wäre das nicht möglich, da die Bildschirme hier häufig kleiner konzipiert sind. Die eingebaute Text-To-Speech-Funktion des Pocketbook InkPad X lässt sich hier als Lesehilfe benutzen.

Hält man den E-Book-Reader im Querformat, erinnert er von der Größe her an ein richtiges Buch. Wer viel mit PDFs arbeitet, wird sich auch hier über das Pocketbook freuen.
Diese lassen sich nämlich beinahe in Originalgröße anzeigen. Auf Wunsch kann der Text auch vergrößert werden, sodass man auch PDFs, die in mehrere Spalten unterteilt sind, einfach lesen kann.

Insbesondere bei Recherchen und wissenschaftlichen Arbeiten eignet sich das Gerät dafür exzellent. Auch, weil es von der Beleuchtung abgesehen kaum Strom bei der Anwendung benötigt.

Benutzerfreundlichkeit

Insgesamt bietet der E-Book-Reader einen großen Funktionsumfang. Dazu gehört neben einem Internetbrowser sogar ein integriertes Schachspiel, sowie Zugriff auf Bibliotheken, Hörbücher, einen Shop, Notizen und Apps.

Sowohl die Bibliothek, die Hörbücher-Übersicht als auch der Shop des Geräts bieten viel Möglichkeiten nach Inhalten zu filtern. So kann wahlweise nach Titel, Autor, Länge, Hinzufügens-Datum oder letzter Aktivität sortiert werden. Im Shop selbst kann man ebenso direkt nach Neuerscheinungen suchen oder sich Inhalte in unterschiedlichen Sprachen anzeigen lassen.

Vor allem die angelegten Notizen im Menüpunkt „Notizen“ sind eine sehr hilfreiche Funktion. Hier werden alle Notizen geordnet nach dem Ort, an dem diese erstellt worden, egal ob E-Books, PDF etc.
Diese Auflistung wurde sehr übersichtlich gestaltet, sodass man jede einzelne Notiz, ob Markierung, Kommentar oder Freihand-Notiz gut ansehen und wiederfinden kann. Auf Wunsch können diese exportiert werden, wahlweise zu einem bestimmten Ort im internen Speicher oder im HTML-Format.

Neben der Bibliothek, dem Browser sowie einer Galerie (in schwarz-weiß mit den 16 Graustufen), wartet das Pocketbook InkPad X mit weiteren Apps und einer großen Funktionsbandbreite auf. Neben einem

Taschenrechner wird so auch ein Musikplayer geboten, auf dem eigene Playlists erstellt werden können.
Wer sich zwischendrin anderweitig Abwechslung wünscht, kann mit Schach, Scribble, Solitaire oder Sudoku gleich auf unterschiedlichste Spiele zurückgreifen. Das Schachspiel überzeugt dabei besonders, da es sich als gut spielbar auf dem großen Display erweist.

Updates installiert das Gerät schnell und zuverlässig. Die vier integrierten Tasten zu denen auch eine Home-Taste, rückwärts und vorwärts gehören, helfen zusätzlich bei der Bedienbarkeit.

Fazit

Das PocketBook InkPad X ist ein schlanker, leichter E-Reader mit einer großen Speicherkapazität und einem E-Ink-Carta™ Mobius-Display. Das Fehlen einer Glasschicht macht das Gerät extrem leicht, während die Mobius-Technologie für ein kontrastreiches Leseerlebnis sorgt. Die Speicherkapazität reicht für mehrere tausend E-Books und ist damit perfekt für begeisterte Leser. Die Benutzerfreundlichkeit des Geräts macht es zu einer guten Wahl für alle, die einen einfach zu bedienenden E-Reader suchen mit etwas größerem Display als sonst.

Insgesamt ist das Pocketbook InkPad X ein sehr solider E-Book-Reader, der auch über seinen Ruf als E-Book-Reader hinaus mit viel Funktionsumfang überzeugt. Das macht das Modell zu einem E-Book-Reader mit erheblichem Mehrwert im Vergleich zu mancher Konkurrenz.

Als Alternative zu anderen Musikwiedergabemedien eignet sich das Modell zwar dank des begrenzten Speicherumfangs nicht. Wer jedoch hin und wieder gern Musik zum Lesen genießt, kann das problemlos tun.

Für alle, die mit dem internen Speicher von 32 GB gut auskommen und keinerlei wasserdichten E-Book-Reader benötigen, kann das Pocketbook InkPad X ein leistungsstarker Begleiter sein. Die vielen Premium-Funktionen wie die automatisierte Anpassung der Beleuchtung überzeugen im Gebrauch.

Auch für Recherche-Arbeiten kann das Modell gut genutzt werden, da die Notizen sehr übersichtlich gegliedert werden. Der integrierte Browser bietet sich hier ebenso als hervorragende Ergänzung an.
Man muss jedoch bereit sein, den hohen Preis für den E-Book-Reader in Kauf zu nehmen.

FAQ

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Das Pocketbook InkPad X kann eine Vielzahl von unterschiedlichen E-Book-Formaten auslesen. Dazu zählen ACSM, CBR, CBZ, CHM, DJVU, DOC, DOCX, EPUB, EPUB(DRM), FB2, FB2.ZIP, HTM, HTML, MOBI, PDF, PDF (DRM), PRC, RTF, sowie TXT.

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Wasserschutz sucht man bei dem Pocketbook InkPad X leider vergeblich. Wer das Gerät somit gern nahe einem Pool oder auf einer Liege im Pool nutzen möchte, sollte in eine vernünftige wasserdichte Hülle für E-Book-Reader investieren.

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