Mehrere Studien haben in den letzten Jahren den Beweis geliefert. Und auch die Krankenkassen raten zur Verbesserungen: Arbeit soll wenn möglich nicht nur im Sitzen ausgeführt werden.
Wer langfristig seine Gesundheit erhalten möchte und auf seinen Körper achtet, der sollte, wenn nicht schon geschehen, seine Arbeit auch teilweise im Stehen ausüben.
Wir liefern nachfolgend Gründe zum Arbeiten im Stehen und geben anschließend Tipps für die Arbeit im Stehen.
Arbeiten im Stehen: 5 Gründe dafür
Eine Studie untersuchte kürzlich den Energieverbrauch des Körpers während der Arbeitszeit. Dafür wurde das Arbeiten im Stehen, Sitzen und Gehen untersucht.
Die Ergebnisse liegen eigentlich auf der Hand: ein erhöhter Energieverbrauchen vom Sitzen zum Gehen wurde festgestellt. Kein signifikanter Unterschied ergibt sich allerdings vom Sitzen zum Stehen.
Der Energieverbrauch und somit auch Kalorienverlust kann also kein Ansporn für die Arbeit im Stehen sein. Allerdings muss es doch andere Gründe geben, warum die Arbeit im Stehen so gut sein soll und Unternehmen ihren Mitarbeitern zunehmend einen höhenverstellbaren Schreibtisch zur Verfügung stellen sollten.
Die gibt es auch, und zwar reichlich:
Grund #1: Blutzuckerspiegel nach Mahlzeit normalisiert sich schneller
Wer den ganzen Tag auf der Arbeit im Sitzen verbringt, bei dem dauert die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels nach einer Arbeit deutlich länger. Denn wer steht, der kurbelt die Durchblutung an, somit wird schneller verdaut und unsere Blutzuckerwerte laufen zur Norm zurück.
Und damit sind wir auch schon beim nächsten Grund.
Grund #2: Die Durchblutung wird gefördert
Klingt logisch, oder? Durch den Wechsel vom Sitzen zum Stehen wird unserer Blut in Wallung gebracht, unser Kreislauf wird also in Schwung gebracht und somit fördern wir unsere Durchblutung.
Ein weiterer Vorteil: wir verbessern unsere Stimmung. Und jeder wünscht sich doch gute Laune während der Arbeit.
Grund #3: Entlastung von Beinen und Rücken und Schultern
Viele Arbeitnehmer klagen über Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich, Verspannungen, Rückenschmerzen, einge auch über schmerzende Beine.
Durch die Arbeitsausführung im Stehen werden die oben genannten Bereiche entlastet. Der Grund: im Stehen verfügt der Mensch über eine natürliche Haltung.
Grund #4: Sauerstoffzufuhr und Muskelaufbau
Durch die Anregung unseres Kreislaufs bei einem Wechsel vom Sitzen zum Stehen (oder anders herum), nimmt unser Körper logischerweise mehr Sauerstoff zu sich. Und Sauerstoff ist gut für unsere Muskulatur.
Wenn wir regelmäßig zwischen den Arbeitsweisen wechseln, haben wir langfristig die Möglichkeit Muskeln in verschiedenen Bereichen aufzubauen. Und wir verbrennen Kalorien, auch wenn wie in der Studie bestätigt, die Verbrennungszahl nicht nennenswert ist.
Zum Stehen empfehlen wir den passenden höhenverstellbaren Schreibtisch:
Grund #5: positive Stimme
Durch eine aufrechte Körperhaltung haben wir auch eine aufrechtere Stimme. Natürlich nur im übertragenen Sinn. Aber: sie wird wirklich positiver.
Studien haben gezeigt, dass unsere Sprache und der Ausdruck im Stand deutlich dynamischer und emotionaler vermittelt werden. Wir finden: das kann in gewissen beruflichen Situationen enorm von Vorteil sein.
4 Tipps für das Arbeiten im Stehen
Die Gründe des Arbeitens im Stehen haben wir ja jetzt mehr oder weniger beleuchtet. Wir möchten euch aber natürlich auch Tipps geben, wie euer Arbeitsplatz ergonomisch wird und ihr eure tägliche Sitzdauer etwas reduzieren könnt.
Wichtig: nicht jeder Arbeitnehmer verfügt über einen höhenverstellbaren Schreibtisch, hier gibt es derzeit auch keine Pflicht für Arbeitgeber, diesen zur Verfügung zu stellen.
Allerdings ist das Recht auf einen ergonomischen Arbeitsplatz für jeden Arbeitnehmer sicher. Viele Arbeitgeber lassen sich bei guten Argumenten und den vielen gesundheitlichen Vorteilen aber bestimmt zu höhenverstellbaren Schreibtischen bewegen.
Nun zu den Tipps:
Tipp #1: Bequemes Schuhwerk
Liegt nahe, aber doch manchmal zu fern. Gutes und bequemes Schuhwerk ist in vielerlei Hinsicht wahres Gold wert.
Verzichte daher auf hohe Absätze, wenn du kannst. Langes Stehen und hohe Schuhe vertragen sich nicht. Die richtigen Schuhe fördern deine Konzentration, denn du brauchst dich nicht mit schmerzenden Füßen auseinander zu setzen.
Tipp #2: Meetings im Stehen
Die meisten Meetings werden an einem großen Tisch im Sitzen abgehalten. Das war schon fast immer so.
Zeit für Veränderung! Bitte deinen Chef doch darum, das nächste Meeting probeweise im Stehen abzuhalten. Gerade bei kurzen Meetings schadet das niemanden.
Falls du Argumente dafür brauchst, denk nochmal an den (minimal) erhöhten Kalorienverbrauch im Stehen und die anderen Vorteile. Ersteres sollte gerade für weibliche Teamkolleginnen ein Anreiz sein.
Tipp #3: Die Mischung machts
Wenn die Arbeit es nicht unbedingt erfordert, sollte niemand dazu verdonnert werden den ganzen Tag nur zu Sitzen oder zu Stehen. Eine Mischung aus Stehen und Sitzen wäre eine gute Alternative.
Plane dir einige Stunden täglich für unterschiedliche Haltungen ein, oder wechsele nach abgeschlossenen Arbeitsaufgaben. Spätestens sobald du eine verkrampfte Haltung verspürst, ist Zeit für den Wechsel.
Tipp #4: Ein weicher Boden
Zu langes Stehen auf hartem Untergrund kann auf Dauer genauso unangenehm werden, wie schlechtes Schuhwerk. Daher tu dir selbst den Gefallen und achte darauf, dass dein Boden weich ist.
Wenn bspw. kein Teppichboden im Büro verlegt ist, nutze eine weiche Unterlage. Hast du vielleicht noch einen alten Teppich zu Hause, oder sorgt gar dein Arbeitgeber für den Komfort? Greife zu einfachen Mitteln und schon kannst du dir deinen Arbeitsplatz so angenehm wie nur möglich gestalten.
Was passiert, wenn man dauerhaft im Sitzen arbeitet?
Dauerhaftes Sitzen allein schadet dem Körper nicht wirklich. Das was schadet ist die falsche Haltung – und das passiert schneller als gedacht.
Verkrampfte Schultern, ein zu sehr nach vorne gebeugter Nacken, die falschen Einstellungen von PC und Bürostuhl. Diese Indikatoren können dazu führen, dass 40 Stunden Sitzen pro Woche dem Körper dauerhaft schadet.
Bei dauerhafter ungesunder Haltung kommt nicht nur die Belastung des Rückens, sondern auch der Schmerz. Bei einigen hat dies schon mit Bandscheibenvorfällen geendet.
Auch können sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und lebensgefährliche Krankheiten über die Jahre entwickeln.
Wir empfehlen daher: wer kann, der wechselt am besten von Sitzen zum Stehen. Wer keinen ergonomischen Arbeitsplatz hat, sollte dringend von seinem Recht Gebrauch machen. Und wem der höhenverstellbare Schreibtisch fehlt, dem raten wir zu einem netten Gespräch mit dem Chef.
FAQ
Für wen lohnt es sich im Stehen zu arbeiten?
Einige Berufe können nur im Stehen ausgeübt werden, andere nur im Sitzen. Aber: wer täglich 8 Stunden sitzt und wechseln kann, für den lohnt sich die Arbeit im Stehen definitiv! Für Arbeiten im Büro ist ein Arbeiten im Stehen durchaus denkbar und empfehlenswert. Nicht durchgehend, aber im Wechsel mit dem Sitzen. Auch Meetings können im Stehen abgehalten werden.
Wie lange sollte man im Stehen arbeiten?
Zu langes Stehen ist genauso schädlich, wie zu langes Sitzen. Daher kommt es auf das optimale Verhältnis an: Die 60-30-10 Regel.Genau heißt das, dass man 60% dynamisch sitzen soll, 30% Stehen soll und 10% der Arbeitszeit im Gehen verbringen soll.Hat ein Arbeitstag 8 Stunden heißt dies noch genauer: 4 Stunden und 45 Minuten Sitzen, 2,5 Stunden Stehen sowie nach Möglichkeit 45 Minuten gezielt laufen. Zum Beispiel in der Mittagspause.