Was ist Color Banding?
Color Banding stellen harte Farbverläufe auf dem Bildschirm dar. Hierbei spricht man auch von sogenannten Gradienten. Vor allem bei Bildern, die sehr viele Farben enthalten wie Fotos von tiefblauem Meer oder einem weiten Himmel, kann das Problem in der Darstellung auftreten. Dabei ist das entscheidende, dass es sich bei Banding in den meisten Fällen nicht um einen technischen Defekt handelt. Vielmehr kommt uns die Präzision unserer eigenen Sinnesorgane, nämlich unserer Augen, hier in die Quere. Fernseher, die nicht HDR10-kompatibel sind, besitzen typischerweise eine Farbtiefe von 8 Bits. Das bedeutet, das pro Farbkanal 8 Bit an Farben zur Verfügung stehen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das für unsere Rot-, Grün- und Blaukanäle (RGB), das pro Kanal 2^8 Farben, also 256 Farben möglich. Für den gesamten Fernseher wird damit eine Darstellung von 2^8 x 2^8 x 2^8 Farben, also über 16 Millionen Farben möglich. Das mag nach viel klingen, in Wahrheit kann das menschliche Auge jedoch weitaus mehr Farben wahrnehmen. Die Abstufungen zwischen den einzelnen Farben fallen uns daher auf – vor allem in dunklen Szenen und vor großen Bildschirmdiagonalen mit hoher Auflösung. Banding ist somit also kein technischer Defekt, da der Fernseher und das Display noch immer exakt so funktioniert wie von den Herstellern beabsichtigt. Nur in vereinzelten Fällen, in denen die einzelnen Farbstreifen besonders prägnant sind, ist von einem Hardware-Defekt auszugehen.Banding beseitigen – in 4 Schritten
Schritt #1
Wie also lässt sich Banding beseitigen, wenn es sich dabei in den meisten Fällen nicht um einen technischen Defekt handelt? Nun, der erste und einfachste Schritt, mit dem Sie dem Problem Herr werden können, ist der Kauf eines Fernsehers mit kleinerer Bildschirmdiagonale oder eines HDR10-kompatiblen Fernsehers. Diese besitzen eine Farbtiefe von 10 Bit, die insgesamt 1.024 Abstufungen pro Farbkanal ermöglichen und damit über eine Milliarde Farben möglich machen. Das ist ein erheblicher Unterschied zu den über 16 Millionen Farben, die 8 Bit Farbtiefe liefern können und macht sich somit in viel besseren Farbverläufen bemerkbar. Fernseher, die nicht nur mit HDR10 kompatibel sind, sondern sogar Dolby Vision unterstützen, liefern hier sogar Raum für eine Farbtiefe von 12 Bit, also 4.096 Abstufungen für jeden der drei Farbkanäle. Das macht theoretisch über 68 Milliarden Farben möglich, die dargestellt werden könnten – allerdings ist das mit bisherigen technischen Mitteln noch nicht umsetzbar. Soweit zum leichtesten, aber auch teuerstem Schritt. Wer diesen überspringen will, weil er kein neues Gerät erwerben möchte, sollte sich im Klaren sein, dass der Effekt auf andere Art nicht völlig beseitigt werden kann.Schritt #2
Doch völlig hilflos ist man zum Glück ebenso wenig. Eine mögliche Lösungsvariante kann die Aktualisierung der Fernsehsoftware sein. Dabei hofft man im Wesentlichen auf das sogenannte Dithering. Bei Dithering handelt es sich um eine Bildtechnologie, die einzelne Pixel aus benachbarten Farbregionen zufällig miteinander vermengt. Dadurch wird der Farbverlauf im Bild selbst weniger hart und die einzelnen Farbbereiche, die wie lange Farbbänder wirken, verschwimmen mehr ineinander. Bei einigen TV-Geräten kann es sein, das eine neue Herstellersoftware von dieser Technologie Gebrauch macht und das Problem somit gebannt wird. Der Effekt ist jedoch nicht so sauber wie die Nutzung von HDR-Displays in neuen Fernsehern. Sollte Dithering auf dem eigenen Fernseher nicht möglich sein, bleibt nur, den Effekt so stark wie möglich einzudämmen.Schritt #3
Schritt Drei der möglichen Lösungen ist somit die Farbeinstellungen am Fernseher selbst anzupassen. Dazu gehören sowohl die Farbtemperatur als auch die Kontrasteinstellungen. Da jeder Fernseher hier anders ist, empfiehlt es sich mit den Einstellungen zu experimentieren, bis der Effekt als weniger störend empfunden wird. Bringt dies nicht die ersehnte Änderung und das Banding ist immer noch zu präsent, verbleibt Schritt Nummer 4.Schritt #4
Experimentieren Sie mit den Helligkeitseinstellungen am TV-Gerät. Da unsere Augen empfindlicher auf dunkle Szenen reagieren, kann die Erhöhung der Helligkeit den Banding-Effekt etwas abschwächen. Allerdings besteht auch die Gefahr, das andere Details verloren gehen oder Filme und Serien nicht mehr in der gewünschten Qualität zu genießen sind. Letztlich bleibt die einzige wirkliche sichere Methode sich vom TV Banding zu befreien, in einen HDR-fähigen Fernseher zu investieren, der die notwendige Farbmenge für weiche Farbverläufe auch wiedergeben kann.FAQ
Lässt sich ein aufgetretener Banding-Effekt am Fernseher komplett beheben?
Leider lautet die Antwort auf diese Frage nein. Da es sich in den meisten Fällen bei Banding nicht einmal um einen technischen Defekt handelt, sondern der Fernseher schlichtweg nicht mit der Präzision für das Auge mithalten kann, kann der Effekt auch nicht komplett behoben werden.Anpassungen an Farbeinstellungen und Kontrasteinstellungen können den Effekt minimieren, jedoch nicht komplett beseitigen. Wer das Problem komplett aus der Welt schaffen will, muss auf den Kauf eines Geräts setzen, dass mehr Farben darstellt.
Ist Banding ein Garantiefall?
Nein, in der Regel kann Banding nicht als Garantiefall bezeichnet werden. Da es sich nicht um einen technischen Defekt handelt, nehmen Händler auch keinerlei Geräte zurück oder tauschen Displays dafür aus.In einzelnen Fällen, in denen das Problem jedoch überdurchschnittlich stark vertreten ist, kann davon ausgegangen werden, dass auch ein technischer Defekt eine Rolle spielt. In diesen Fällen lohnt es sich zumindest zu versuchen, das Gerät auf Garantie durch den Händler reparieren oder austauschen zu lassen.
Wie kann ich herausfinden, ob mein Gerät vom Banding betroffen ist?
Unabhängige Fernsehteststudios wie etwa Burosch stellen dafür Testsequenzen zur Verfügung. Diese können im Internet heruntergeladen und auf dem Fernseher abgespielt werden, um zu sehen, ob der gefürchtete Bildeffekt sich auf dem eigenen Gerät zeigt und wie stark dieser ausfällt.Üblicherweise werden dort auch Beispielbilder dafür geboten, wie sich die Inhalte darstellen würden, wenn ein solcher Effekt vorliegt und wie die Bilder wirken sollten, wenn es keine Probleme gibt. Es ist einfacher das mit einem standardisierten Testbild zu vergleichen als mit einem eigenen, aber theoretisch kann auch ein Foto des Himmels mit viel Farbintensität genommen werden.